Veterinär warnt Schweinepest auf dem Vormarsch

Leverkusen · Stadt-Veterinär: Keine Gefahr für Menschen, aber unbedingte Vorsicht ist geboten.

 Wildschweine übertragen die Schweinepest, umso mehr sollte man ihnen mit Vorsicht begegnen. 

Wildschweine übertragen die Schweinepest, umso mehr sollte man ihnen mit Vorsicht begegnen. 

Foto: dpa/Lino Mirgeler

Die Afrikanische Schweinepest (ASP) ist weiter auf dem Vormarsch. Die gute Nachricht: Die Seuche breitet sich derzeit vor allem in Richtung Westen Europas und den Osten Polens aus. Die schlechte Nachricht: Menschen sind unfreiwillige Helfer bei der Entwicklung. Selbst wenn die Leverkusener Bevölkerung nicht unmittelbar gefährdet ist, so appellierten Dezernent Alexander Lünenbach, Amtstierarzt Kurt Molitor und Stephan Kelter von der Leverkusener Jägerschaft am Mittwoch doch höchst eindringlich an alle Bürger, diverse Verhaltensmaßregeln unbedingt zu beachten und dabei zu helfen, einen Ausbruch in Deutschland zu vermeiden. Dazu gehört:

* Jeder Kontakt zu toten Wildschweinen ist zu vermeiden.

* Wer ein totes Wildschwein findet, meldet die Fundstelle umgehend beim Veterinäramt, beim zuständigen Jäger oder bei der Feuerwehr.

* Spaziergänger und Wanderer sollten vorhandene Wege keinesfalls verlassen.

* Hunde sollten unbedingt an der Leine geführt werden.

* Speisereste müssen in den Hausmüll oder in verschlossene Behälter entsorgt werden.

„Ich war doch sehr erstaunt, über die Ursachen und Wirkungen der Schweinepest, die nachweislich aus Osteuropa kommt“, sagte Lünenbach. Die Verbreitung werde beschleunigt, sobald Fleischreste infizierter Tiere, die zum Verzehr bei uns eingeführt wurden, versehentlich beim Picknick liegen blieben und dort von Wildschweinen aufgenommen würden.

Für Menschen sei die Schweinepest ungefährlich, sagte Veterinär Molitor. Bei Wild- und Hausschweinen führe sie innerhalb von drei Tagen zum Tod. Ein Impfstoff existiere noch nicht. Falls es zum Ausbruch der Seuche käme, seien die Folgen dramatisch. Für alle Mast- und Fleischerei-Betriebe sowie den Handel, nicht zuletzt für die Tiere selbst, die getötet werden müssten. Zudem müssten betroffene Wälder mit Zäunen für sechs Monate komplett gesperrt werden. Molitor: „Wir wollen niemanden Angst machen. Aber es ist absolut wichtig, vorbeugend tätig zu werden.“ Aus den gleichen Gründen sind die Jäger  aktiv geworden und haben zuletzt bundesweit 820.000 Wildschweine erlegt. Das ist, im Vergleich zum Vorjahr, eine Steigerung um 40 Prozent und zugleich eine Vorsichtsmaßnahme, um die Wildschweindichte zu verringern und einer möglichen Ausbreitung entgegen zu wirken.

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