Leverkusen Waldsiedlung: Das "Zelt Gottes" bleibt erhalten und wird renoviert

Leverkusen · Die evangelische Friedenskirche bleibt erhalten: Das ist die gute Nachricht aus dem Schlebuscher Presbyterium, das seit der Wahl 2012 zu 80 Prozent neu zusammengesetzt ist. Das Vorgängergremium hatte im Frühjahr 2010 mehrheitlich beschlossen, das Gebäude aufzugeben. Grund waren vor allem die geschätzten hohen Sanierungskosten. Dann hätte die Kirche in der Waldsiedlung, wegen ihrer Architektur im Volksmund "Zelt Gottes" genannt, den 50. Jahrestag der Grundsteinlegung in 2014 nicht mehr erlebt.

"Ich bin zuversichtlich, dass wir die Sanierung schaffen", sagt Pfarrer Gunnar Plewe, und ihm ist die Erleichterung anzuhören. Erleichterung vor allem darüber, dass sich das Klima innerhalb der Gemeinde deutlich verbessert hat. Gegen die Schließungsabsichten waren vor drei Jahren engagierte Gemeindemitglieder auf die Straße gegangen, sie hatten eine Unterschriftensammlung initiiert, die letztlich in die Gründung eines Fördervereins für die Friedenskirche mündete. Eine gute Entwicklung, denn dieser Verein hat inzwischen diverse Veranstaltungen aufgelegt, neben Vorträgen, Lesungen und Diskussionen auch Konzerte und Ausstellungen. Niemand kann heute mehr behaupten, dass es in der Kirche am Stadtrand zu Köln kein Leben gebe. Inzwischen liegt auch ein Sanierungskonzept für den Bau vor. Das wird am Sonntag, 30. Juni in einer Gemeindeversammlung öffentlich vorgestellt. Die beginnt gegen 10.45 Uhr, im Anschluss an den 9.30-Uhr-Gottesdienst.

Vorgesehen ist eine umfassende Sanierung des Dachs und des schadhaften Betons. Bei der Gelegenheit soll es kleine bauliche Veränderungen geben, die alles heller machen und dem erweiterten Nutzungskonzept als Konzert- und Kunstkirche Rechnung tragen. "Wir leisten uns keine goldenen Türklinken, aber ein bisschen Kür", betont Plewe. Und es wird einen barrierefreien Zugang geben. Zur Realisierung sollte der Erlös aus dem Verkauf benachbarter Grundstücke reichen. "Ein hoher sechsstelliger Betrag", umschreibt Plewe, der selbst die Nachbarn zur Versammlung einlud und ihnen einen weiteren Wunsch vorstellte: den Glockenturm, für den vor 50 Jahren das Geld nicht reichte. Die Anwohner äußerten bei ihm keine Bedenken wegen des Geläuts. Mit Turm würde das Gotteshaus von der Straße besser als Kirche wahrgenommen.

Die Pläne hat das Architekturbüro Maier aus Köln-Dünnwald erarbeitet, das Erfahrung auf diesem Gebiet hat, unter anderem die Wiesdorfer Christuskirche sanierte. Die Planung erfolgte in Abstimmung mit Presbyterium, Baukirchmeister Dr. Matthias Ruhland und Experten des Landeskirchenamtes.

(mkl)
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