Europawahl – so bereitet sich Leverkusen vor Wahlpost geht bis nach Neuseeland

Leverkusen · Die heiße Phase der Europawahl hat begonnen. Benachrichtigungen gehen raus. 600 Laternen für Plakate genehmigt.

 Eine Europaflagge flattert im Wind.

Eine Europaflagge flattert im Wind.

Foto: dpa/dpa, jka tba

Melanie Offermann verschickt in diesen Tagen viel Post. Sehr viel. Konkret nach aktuellem Stand rund 116.177 Karten. Der Text auf allen ist derselbe. Er steht unter der Überschrift Wahlbenachrichtigung. Für Melanie Offermann und ihr Team vom Sachgebiet Wahlen bei der Stadt beginnt jetzt die heiße Phase vor der Europawahl am 26. Mai. „Sechs Wochen vor der Wahl läuft das Briefwahlgeschäft an.“ Entsprechende Unterlagen angefordert haben bereits Leverkusener, die ein bisschen weiter weg wohnen. „Die exotischsten Adressen bis jetzt sind Thailand und Neuseeland“, verrät Melanie Offermann.

Sie hat zur Bundestagswahl 2017 von Richard Meier übernommen, der für die Stadt 28 Jahre lang Wahlen betreute. Die Premiere sei gut gelaufen, sagt sie und hofft darauf, dass das bei der Europawahl auch so gut läuft. „Die Sorgen wachsen bis zum Wahltag“, sagt sie. Die ganz heiße Phase beginnt am Montag vor dem Wahlsonntag. Dann starten bei der Stadt die Technikkontrollen: Ist alles bereit für die Arbeit der 20 bis 30 Mitarbeiter in der Wahlzentrale im Rathaus? Und vor allem: Funktioniert die Technik, mit der die Präsentation der Ergebnisse im Rathaus am Wahlabend gezeigt werden soll?

Aktuell hat das Team um Offermann andere Aufgaben: Die noch fehlenden Wahlhelfer rekrutieren, etwa. „874 brauchen wir, 75 Positionen davon sind noch offen.“ Dass sie noch Interessierte dafür findet, dessen ist sich Offermann sicher. In den Aufzügen des Wiesdorfer Rathauses hängen kleine Plakate dazu, in Schulen und in Wupsi-Bussen wird über den Einsatz informiert. dass noch Wahlhelfer gesucht werden, habe die Stadt ziemlich breit gestreut, betont die Verwaltungsmitarbeiterin.

Die Rückmeldungen hätten nichts mit dem Erfrischungsgeld, dass die Wahlhelfer für ihren Einsatz bekommen, zu tun, „sondern in erster Linie damit, dass die Leute den Ablauf vor Ort interessant finden und Freude an der Demokratie haben“.

Bevor die wahlberechtigten Bürger Ende Mai ihrer Freude an der Demokratie per Kreuzchen Ausdruck verleihen können, steht die Parteienwerbung. Und die hängt seit  etwa zwei Wochen an Laternen dieser Stadt.

Welche Lichtmasten mit bis zu drei, vier Plakaten bestückt werden darf, hat die Stadt an den entsprechenden Laternen gelb markiert, berichtet Offermanns Kollegin Sandra Jantzura. „Insgesamt dürfen an 600 Laternen im Stadtgebiet Plakate angebracht werden.“ Die Listen mit den Standorten haben die Parteien und Wählergruppierungen geschickt bekommen.

Wer wie viele Plakate wo aufhängt, bestimmt die Stadt vorher nicht. Allerdings: „Es gibt Kontrollen, ob die erlaubte Anzahl pro Laterne eingehalten wird. Wenn irgendwo zu viel hängt, wird das abgenommen“, sagt Jantzura. Sie ist sich aber sicher, dass die Werbelaternen an für die Parteien attraktiven Standorten stehen.

Apropos Standorte. Umgewöhnen müssen sich Wähler in Bezug auf die Orte, wo die Wahlurnen stehen, nicht. „Es gibt 109 Urnenwahllokale“, berichtet Melanie Offermann. Es seien dieselben Einrichtungen wie bei der zurückliegenden Bundestagswahl.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort