Leverkusen vor 100 Jahren Als Wiesdorf Stadt wurde

Leverkusen · Wie wurde Leverkusen, was es heute ist? Vor 100 Jahren erhielt das industriell aufstrebende Wiesdorf Stadtrecht und sollte Opladen bald den Rang ablaufen. Lokalhistoriker Reinhold Braun berichtet.

 Ein unbeschwerter Moment im vierten Friedensjahrzehnt des Kaiserreichs: Das Foto von der Nobelstraße entstand im Jahr 1906.

Ein unbeschwerter Moment im vierten Friedensjahrzehnt des Kaiserreichs: Das Foto von der Nobelstraße entstand im Jahr 1906.

Foto: RP/Archiv

Als Wiesdorf vor 100 Jahren die Stadtrechte erhielt, lag Deutschland am Boden. Die junge, 1919 entstandene Demokratie ächzte unter den Kriegslasten, die ihr von den Siegern auferlegt worden war. In weiten Bevölkerungskreisen herrschte Not, die 1923 in einer Hyperinflation und 1929 in einer weltweiten Wirtschaftskrise ihre Höhepunkte fand. Auf den Fotos, die Rheinhold Braun vom Bergischen Geschichtsverein für seinen Vortrag (siehe Info) aus dem eigenen Archiv zusammengetragen hat, ist darauf wenig zu sehen. Nicht alle stammen aus der Nachkriegszeit, manche entstanden schon um die Jahrhundertwende, also in der Zeit des Kaiserreichs. Da wirkt das kleine Wiesdorf, das sich erst langsam anschickte, ein großer Chemiestandort zu werden, noch idyllisch.

 Grüße aus Wiesdorf am Rhein: Die kolorierte und nicht datierte Postkarte zeigt die Düsseldorer Straße mit Rathaus und dem Kaufhaus der Farbenfabriken.

Grüße aus Wiesdorf am Rhein: Die kolorierte und nicht datierte Postkarte zeigt die Düsseldorer Straße mit Rathaus und dem Kaufhaus der Farbenfabriken.

Foto: RP/Archiv