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Leverkusen Von Ausflüglern und Wirtshaus-Anekdoten

Leverkusen · In der Villa Römer öffnet morgen die Schau "Einkehren in Leverkusen" – mit Geschichten zu 100 gastlichen Stätten.

 Hübsch historisch: ein altes Fenster aus einer Leverkusener Kneipe, die Nähe zu Köln und Kölsch ist unverkennbar. Das Fenster, das Peter Odenthal zeigt, ist Teil der Schau in der Villa Römer, die auch köstliche Begebenheiten schildert.

Hübsch historisch: ein altes Fenster aus einer Leverkusener Kneipe, die Nähe zu Köln und Kölsch ist unverkennbar. Das Fenster, das Peter Odenthal zeigt, ist Teil der Schau in der Villa Römer, die auch köstliche Begebenheiten schildert.

Foto: UWe Miserius

Die letzte Flasche ist leer, die Gläser auf dem kleinen Tisch ausgetrunken. Der kleine Raum im Erdgeschoss der Villa Römer spiegelt die Historie der Kneipen und Gasthäuser wieder. Viele sind inzwischen Geschichte, so wie die Gaststätte Neukirchen. Ein Tisch mit Stühlen und ein Büfett aus dem Nachlass sind zu Museumsstücken geworden in der Ausstellung "Einkehren und genießen in Leverkusen", die von den Geschichtsvereinen im Hause zusammengetragen wurde und ab morgen, 11 Uhr, geöffnet ist.

Sie erinnert an 100 und mehr gastliche Stätten, von denen manche verschwunden, andere fast chronisch gefährdet oder mit neuem Gesicht versehen sind. Einbezogen wurden auch Ausflugslokale, Cafés und Kioske, weil diese ebenfalls immer Orte waren, an denen sich Menschen trafen. Der letzte Raum des Rundgangs ist den Brauereien und Kornbrennereien gewidmet.

Reinhold Braun hat diesen Part zusammengetragen und hofft, dass im Verlaufe der Ausstellung noch weitere Fotos, Dokumente und Gegenstände dazukommen. Etwa Dinge der Ganser-Brauerei, von der selbst das Stadtarchiv relativ wenig besitzt. Erfahrungsgemäß erinnern sich Bürger bei solchen Präsentationen, dass sie selbst noch alte Fotografien und Postkarten besitzen oder passende Gegenstände, sagte Peter Odenthal beim Presserundgang gestern. Da waren zwar noch nicht alle Rahmen bestückt, und dennoch war zu sehen, dass sich die Stadthistoriker ein umfangreiches Thema vorgenommen haben. Zu vielen der historischen Fotografien gibt es Geschichten zu erzählen. Ebenso zu den Grußkarten, die Betreiber von Ausflugslokalen drucken ließen und es dabei mit der Realität nicht so genau nahmen. Häuser und Umgebung wurden geschönt oder das Hitdorfer Rheinpanorama mit Bergen etwas interessanter gestaltet. Helga Kruse-Klemusch ist Spezialistin für die Geschichte Schlebuschs und hat am Beispiel der B51 die Bedeutung der alten Fernstraßen deutlich gemacht. Die vielen weißen Punkte auf der Karte markieren die ehemalige Gasthäuser zwischen der ehemaligen Zollstation Dünnwald bis nach Straßerhof. Die Pferdewechselstation in Schlebusch war eine Besondere, weil von hier die Lasten bergauf transportiert werden mussten. Dazu spannten die Fuhrleute zusätzliche Pferde vor, die auf dem Berg ausgeschirrt und freigelassen wurden. Den Weg zur Station fanden sie alleine, denn dort wartete eine Extraportion Hafer.

Eine von unzähligen Episoden und Informationen rund um die Gasthäuser. Informationen über Lokale in Opladen waren dem Nachlass aus dem Hotel Hohns zu entnehmen. Erhalten ist etwa ein Protokollbuch von den Treffen der Gastwirte und Hoteliers Anfang des 20. Jahrhunderts. Ein Schatz in einer Vitrine ist die originale Turmspitze, die einst über dem Eingang zur Wirtschaft im Keller des alten Wiesdorfer Rathauses befestigt war.

(mkl)
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