Leverkusen Volksbank verdoppelt die Online-Gebühren

Leverkusen · "Die Volksbank erhöht kräftig die Gebühren fürs Girokonto", schimpfte ein Leverkusener dieser Tage. Er hat von dem Geldinstitut einen Brief bekommen, in dem es heißt: "Ab dem 1. April 2017 ändert sich die Bepreisung Ihres Girokontos. Die Kontoführungsgebühr beträgt ab diesem Termin 8 Euro."

Volksbank-Chef Hans-Jörg Schaefer begründet die Preiserhöhung.

Volksbank-Chef Hans-Jörg Schaefer begründet die Preiserhöhung.

Foto: UM

Für beleghafte Überweisungen oder Scheckeinreichungen werde ab 1. April ein Euro pro Posten berechnet. Den Bergisch Neukirchener ärgert das. "Wird Bank Luxus?", fragt er. "Bisher lag die Grundgebühr bei sechs Euro. Dazu zehn Beleg-Überweisungen, das macht insgesamt elf Euro aus." Ab dem 1. April betrage die Grundgebühr acht Euro, die zehn Beleg-Überweisungen kosteten nun zehn Euro. "Macht insgesamt 18 Euro. Das sind mehr als 33 Prozent mehr bei der Grundgebühr und 100 Prozent bei den Überweisungen." Pro Jahr seien dies 84 Euro mehr (216 statt bisher 132 Euro). Da werden die Menschen ohne Handy geschröpft", merkt der Leser an. Allerdings: Auch die Gebühren fürs Online-Konto verdoppeln sich - von zwei auf vier Euro, dafür fallen die zehn Cent für die SMS bei Online-Transaktionen weg.

Da könnte manch einer denken, die Volksbank Rhein-Wupper finanziere so ihre anstehende Fusion mit der VR-Bank Bergisch Gladbach. Hans-Jörg Schaefer, Chef der Volksbank, winkt entschieden ab: "Nein. Das hat mit der Fusion nichts zu tun." Aber: "Natürlich ist das eine Preiserhöhung. Aber sie ist maßvoll, transparent und fair. Hier geht es um Dienstleistungen, die wir erbringen. Der Aufwand muss angemessen bepreist werden." In den vergangenen drei, vier Jahren, habe es bei der Volksbank keine Preiserhöhungen gegeben, betont er. Laut Schaefer liegen die Preise der Volksbank unter denen der Mitbewerber wie etwa der Sparkasse Leverkusen (online: 5,45, klassisches Girokonto: 8,45 Euro). Neben dem Wettbewerb spiele noch etwas in die Preiserhöhung: "Früher wurden über die Zinserträge die Kontogebühren subventioniert. Aber Zinsen hat Herr Draghi ja abgeschafft (Anm. d. Red.: Mario Draghi ist Chef der Europäischen Zentralbank)."

Zudem: "Die beleghaften Überweisungen sind stark zurückgegangen." Heute laufe vieles über Daueraufträge und Lastschriftverfahren. "Wer im Monat fünf Mal manuell überweist, gehört zu einer Minderheit. Das zeigte sich, als wir uns durchschnittlich genutzte Konten angesehen haben." Der Banker fasst zusammen: "Auch wir müssen mit Modellen arbeiten, die kostendeckend sind, aber wir wollen auch unsere Filialen aufrecht erhalten. Bei uns läuft man nicht in eine Maschinen-Filiale", stichelt Schaefer gegen die Sparkasse Leverkusen, die angekündigt hatte, einige Stellen in Automaten-Filialen umzuwandeln.

(RP)
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