Leverkusen Vierter Überfall "geht an die Existenz"

Leverkusen · Nach dem dritten Überfall innerhalb von etwas mehr als einen Jahr hat Tankstellenbesitzer Matias Kasnar die Nase voll.Zumal es in diesem Sommer auch noch einen Einbruch in die Freie Tankstelle an der Quettinger Straße gab. "Das ist kaum noch tragbar. Einmal kann man das ja noch verkraften, aber das geht so langsam an die Existenz", sagt Kasnar am Donnerstag.

Überfall auf Tankstelle an der Quettinger Straße
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Überfall auf Tankstelle an der Quettinger Straße

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Am Mittwochabend hatten zwei Unbekannte seinen Angestellten mit einer Waffe bedroht und sind mit dem Geld aus der Kasse geflüchtet. So richtig verdaut hat Kasnar, dem die Tankstelle seit 15 Jahren gehört, den insgesamt vierten Überfall noch nicht. "Geht so", sagt er zögerlich. "Und so langsam wird es lästig." Der 25 Jahre alte Kassierer hat die gefährliche Situation nicht nur äußerlich unverletzt überstanden. "Er hat das gut verkraftet und kommt am Abend auch wieder zur Arbeit. Mal gucken, was dann passiert...", sagt der Chef.

Nach einem Einbruch im Sommer, als Diebe sämtliche Zigaretten und den 300-kg-Tresor mit den Wochenendeinnahmen mitnahmen, hat er zusätzlich zur Videoüberwachung eine Alarmanlage installiert. "Das Problem ist, mehr Sicherheit geht nicht. Ich hab 8000 Euro in eine hochmoderne Anlage mit Alarmknopf investiert, mehr kann man nicht machen."

Die Täter flüchteten in Richtung Kolberger Straße; Kasnar vermutet, über das "berüchtigte Quettinger Feld". Die Fahndung der Polizei direkt nach dem Überfall brachte kein Ergebnis, nun sollen die Aufnahmen der Kamera und eine ausführliche Täterbeschreibung helfen. Doch der vierfache Vater klingt desillusioniert und fürchtet, dass das Verfahren erneut im Sande verlaufen wird. "Ich hab schon zur Polizei gesagt, dass ich mir eine Pistole kaufe und beim nächsten Mal schieße. Aber damit ist auch keinem geholfen."

Der Angestellte beschreibt die Tatverdächtigen wie folgt: Beide sind Südländer, etwa 20 Jahre alt und haben eine schlanke Statur. Sie sprachen Deutsch mit türkischem Akzent. Der erste Täter ist ungefähr 1,80 Meter groß. Zur Tatzeit war er mit einem weißen Tuch maskiert. Er war dunkel und mit einem schwarzen Kapuzenpulli bekleidet. Sein Komplize ist cirka 1,70 Meter groß und war mit einem schwarzen Tuch maskiert. Er trug Sportkleidung mit einer Kapuze sowie schwarze Handschuhe.

Hinweise nimmt das Kriminalkommissariat 14 unter der Telefonnummer 0221-229-0 oder unter info@polizei-koeln.de entgegen.

(irz/top)
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