Leverkusen Vier Kinder in Roncalli-Manege getauft

Leverkusen · Die beiden Söhne von der Regieassistentin und dem Licht-Operator, die sich im Zirkus Roncalli kennengelernt hatten, wurden gestern gemeinsam mit einem Vetter und einer Cousine in der Manege getauft. Dazu reiste ein Zirkuspfarrer an.

 Zirkuspfarrer Sascha Ellinghaus taufte gestern in der Roncalli-Manege die Leverkusener Kinder Henry (v.r.) und Marla Didzuweit sowie Django und Dexter Klauke-Didzuweit. Die Klaukes haben sich auch im Zirkuszelt kennengelernt.

Zirkuspfarrer Sascha Ellinghaus taufte gestern in der Roncalli-Manege die Leverkusener Kinder Henry (v.r.) und Marla Didzuweit sowie Django und Dexter Klauke-Didzuweit. Die Klaukes haben sich auch im Zirkuszelt kennengelernt.

Foto: Uwe Miserius

Der Zirkusvorhang geht auf, es erklingt Musik von Django Reinhart, doch es sind nicht die Artisten, die im Scheinwerferlicht des Zirkus Roncalli in die Manege einlaufen. Diesmal ist es Schaustellerpfarrer Sascha Ellinghaus, im prachtvollen Priesterhabit und Stola, mit Zirkusclown und -Elefant bestickt, gefolgt von der Taufgemeinde. Gleich vier kleine Leverkusener aus der riesigen internationalen Zirkusfamilie werden in der Roncalli-Manege getauft: Dexter Kasper und Django Kasimir, die Söhne von Tim und Debora Klauke-Didzuweit. Die Eltern sind Licht-Operator und Regieassistentin bei Roncalli.

Und Deboras Bruder Demian Didzuweit nutzt mit seiner Frau Claudia auch gleich die Gelegenheit des Zirkusgastspiels in Opladen, ihre Kinder Marla Renee und Henry Fred ebenfalls im Zirkuszelt taufen zu lassen.

Zu einer Zirkus-Show wird die Taufe aber ganz bewusst nicht: "Die Zirkusleute haben jeden Tag Show. Wenn ich zu ihnen komme, dann möchten sie einen ganz normalen, traditionellen Gottesdienst", weiß der katholische Geistliche, der alles Notwendige für die Hl. Messe dabei hat: von der Taufkerze bis zum Liederblatt für die Gemeinde. Und doch ist die Taufe in der Zirkusmanege etwas ganz anderes als in einer Kirche oder Kathedrale. Denn bei welcher Taufe wird sonst schon Musik von Django Reinharts oder von den Rollin' Stones gespielt, und sogar ein Song von May Herre gerappt?!

Und während nun zwei Säuglinge und zwei Kleinkinder, die ihre ersten Schritte in der Manege machen, die Taufe empfangen, da versteht es sich fast von selbst, dass sich die Eltern von Django und Dexter auch im Zirkus (Roncalli) kennengelernt haben. Die aus Leverkusen stammende Debora Didzuweit ist nicht nur Regieassistentin, sondern auch Tänzerin. Und als solche fiel sie Beleuchter Tim Klauke bei einer Premiere sofort auf. Und seither strahlen sich die beiden gegenseitig an.

Auch wenn die beiden Klauke-Söhne und die beiden Didzuweit-Kinder nicht unbedingt Artisten werden sollten, mit ihrer gestrigen Taufe im Zirkuszelt haben sie bereits ein Erbe angetreten: Alle Vier bekamen Roncalli-Zirkus-Freikarten auf Lebenszeit als Taufgeschenk. Mit in der Schar der Taufgäste waren übrigens auch Höhner-Chef Henning Krautmacher und -gründer Peter Werner, die den freien Spieltag nutzten, um mit der Zirkusfamilie zu feiern. Und alle sprachen dann auch das "Gebet der Zirkusleute und Schausteller", in dem es unter anderem heißt: "Lass mich bedenken mein Vorrecht, Freude und Vergnügen zu bringen allen Menschen, besonders aber der Jugend, den Einsamen und denen, die vom Glück benachteiligt sind." Schließlich begleitete der Song "Wolke sieben" von Rapper Max Herre den Auszug aus der Manege. Die vier Täuflinge in ihren blauen Samtkostümen mit den goldenen Borten fühlten sich dabei im Rampenlicht sichtlich wohl. Und der kleine Dexter Klauke (17 Monate) tänzelte schon an der Hand seiner Mama winkend durch die Manege.

(RP)
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