Erfolgreicher als in früheren Jahren Nordischer Weihnachtsmarkt trotzt Corona

Leverkusen · Im vergangenen Jahr noch hatte der Nordische Weihnachtsmarkt im Neulandpark wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden müssen. Diesmal waren Aussteller und der Veranstalter mit der Resonanz zufrieden.

 Beim Nordischen Weihnachtsmarkt im Neulandpark bot Ralf Gebauer aus Odenthal viele Holzschnitte vom Kölner Dom an.

Beim Nordischen Weihnachtsmarkt im Neulandpark bot Ralf Gebauer aus Odenthal viele Holzschnitte vom Kölner Dom an.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

 Bereits rund 30 Minuten vor der offiziellen Eröffnung um 14 Uhr reihten sich die Menschen am Samstagmittag in langen Schlangen vor der Einlasskontrolle, um den 16. Nordischen Weihnachtmarkt im Neulandpark zu besuchen. „So viele Weihnachtsmärkte wurden abgesagt. Deshalb ist es schön, hierhin kommen zu können“, sagten Barbara und Peter Cremer aus Bürrig erwartungsvoll. Gemeinsam mit ihnen und den übrigen Besuchern freuten sich auch rund 60 Händler, dass sie - im Gegensatz zu anderen Kollegen - gekommen waren, um ihre skandinavischen Erzeugnisse und Köstlichkeiten in den typisch rot-weißen Schwedenhäuschen feil zu bieten.

Neben dem Schmied wurden besonders die Rentiere schmerzlich vermisst. Der Eiskünstler, der Rentiere und Engel wirkungsvoll in Szene setzte, die er mit der tief verschneiten Landschaft im Bühnenhintergrund aus großen Eisblöcken geschnitzt hatte, füllte die Lücke.

Kinder scharten sich um den Weihnachtsmann, der die Wünsche der Kleinen entgegennahm. Wer wollte, konnte in der Wichtelwerkstatt von Förster Zimmermann allerlei Figuren oder Bastelarbeiten aus Birkenholz herstellen. Oder Runden auf dem historischen Kinderkarussell drehen, das der Leverkusener Schausteller Frank Suermann aufgebaut hatte. Der hoffte, im Park mehr Glück zu haben als bei seinen anderen Fahrgeschäften, mit denen er derzeit auf örtlichen Weihnachtsmärkten vertreten ist. „Die Weihnachtsmärkte sind bisher eine Katastrophe“, beklagte Suermann. „Die 2G-Regel ist schlecht fürs Geschäft. Wenn es nächstes Jahr nicht wieder normal weitergeht, weiß ich nicht, ob ich meinen Betrieb überhaupt noch halten kann.“

Weil am Wochenende nur Menschen mit entsprechendem Nachweis in den Neulandpark kommen durften - das Leverkusener Ordnungsamt lobte ausdrücklich die gute Kontrolle - lief es dort sehr viel besser.

Insgesamt gut verlief auch der Getränkeverkauf. Bei den kühlen Temperaturen gingen Glögg-Glühwein oder alkoholfreier Punsch in der mongolischen Jurte besonders gut weg. Wer hingegen eher abgehärtet war, setzte sich mit seinen Getränken auf die Bänke vor die große Feuerschale. In ihrer „Pistenbar“ boten die Leverkusener Irlandfreunde unter anderem finnisches Bier, finnischen Whisky und dazu schwedische Weihnachtslimonade.

Ganz in der Nähe sorgte der Leverkusener Jan Maikel van Tellingen mit einigen Freunden dafür, dass niemand hungrig nach Hause gehen musste. „Die werden immer besser“, schwärmte eine Kundin über die Waffeln nach schwedischer Art, gebacken an insgesamt acht Waffeleisen und angereichert mit Marmelade aus arktischen Moltebeeren. „Dieser Weihnachtsmarkt in der familiären Umgebung macht einfach Spaß“, urteilte der 26-Jährige, der Waffeln einmal im Jahr zugunsten des Neulandpark-Vereins verkauft.

Herzhaftes kam ebenfalls nicht zu kurz. Arif Zendeli hatte alleine 500 Bratwürste aus Elchfleisch für beide Tage besorgt und war optimistisch, alle verkaufen zu können. Womit er schließlich Recht behielt. Wie er, waren alle anderen Aussteller hoch zufrieden.

Aber nicht nur die. Denn auch Armin Kühler, beim Fachbereich Stadtgrün zuständig für den Neulandpark, konnte schon am Ende des ersten Tages erleichtert aufatmen. Während die Abba-Coverband „Aghneta Affair“, gekleidet in authentische Kostüme, die weltbekannten Hits der schwedischen Gruppe vor begeisterten Zuschauern in Feierlaune spielte, erklärte Kühler strahlend: „Trotz Corona hatten wir heute insgesamt 4500 Besucher. Und das Beste: Wir konnten sogar die Vorjahresergebnisse noch toppen.“

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort