Baum-Spende Verstärkung für die Kastanienallee

Leverkusen · Das Opladener Naturdenkmal leidet und hat Lücken. Elf kräftige neue Linden sollen sie dank privater Spender schließen.

 Pflanzaktion mit Baumpaten: Die Kastanienallee erhält neue Winterlinden, die entstandene  Lücken der Allee schließen sollen. Neben Werner Nolden, dem Veranstalter der Bierbörse, gehören auch Oberbürgermeister Uwe Richrath und Bezirsvorsteher Rainer Schiefer zu den Spendern.

Pflanzaktion mit Baumpaten: Die Kastanienallee erhält neue Winterlinden, die entstandene  Lücken der Allee schließen sollen. Neben Werner Nolden, dem Veranstalter der Bierbörse, gehören auch Oberbürgermeister Uwe Richrath und Bezirsvorsteher Rainer Schiefer zu den Spendern.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Es war ein Abschied auf Raten, der sich auf der Opladener Kastanienallee vollzog. Von einst 113 gesunden –  bereits vor dem Ersten Weltkrieg gepflanzten – Bäumen, waren zuletzt nur noch 77 übrig. Auch diese seien bereits krank, litten unter Pilzbefall und würden durch Miniermotten weiter geschwächt, sagt Werner Nolden. Sofern sie nicht zuvor gefällt würden, erlitten sie in den kommenden Jahren das gleiche Schicksal, prognostizierte der Inhaber des gleichnamigen Veranstaltungsbüros und Pächter der Opladener Wupperwiesen.

Ihm liegt das Schicksal der Kastanien schon seit langem am Herzen. Schon vor Jahren hatte Nolden bei der Stadt  Alarm geschlagen, weil er die als Naturdenkmal eingetragene Allee an der Wupper in ihrem Bestand bedroht sah. Im letzten September hatte die Bezirksvertretung der Rettungsaktion endlich zugestimmt. Am Montag, konnten die entstandenen Lücken geschlossen werden. In enger Absprache mit der Unteren Naturschutzbehörde (UNB) hatten sich Umwelt- und Grünflächenamt auf Winterlinden (Botanisch: Tilia cordata) geeinigt, weil Kastanien langfristig keine Chancen haben. Nolden hatte es dennoch versucht, war aber gescheitert.

Die elf robusten jungen Bäume – der Anschaffungspreis in Höhe von jeweils 1500 Euro wird mit Hilfe der Sponsoren Uwe Richrath, Rainer Schiefer, Markus Pott, Hans-Erich Hofmann, Frank Klaus Lehmann, Familie Haller, Rolf Grigoleit, Christine Güldenmeister und Thomas Schöneborn finanziert – sind etwa sechs Meter hoch und haben einen Stammumfang von 25 Zentimetern. Weil Nolden an dem Tag seinen 67. Geburtstag feierte, beschenkte er sich zum Jahrestag mit gleich zwei Bäumen, seine Kinder Frida und Frederik durften je eine Pflanze setzen.

Die ersten Gehölze kamen bereits in der Vorwoche in die Erde, die letzten folgten erst am Morgen. Da unter der Noch-Kastanienallee einige Druckgasleitungen verlaufen, musste die Zustimmung der E.ON Ruhrgas AG abgewartet werden. Zuvor waren spezielle Maßnahmen notwendig: Alte Wurzeln und Erde mussten entfernt, der Boden ausgetauscht und mit Substrat vermengt werden. Zum Schutz gegen künftige Trockenheit erhalten die Setzlinge spezielle Kunststoff-Bewässerungsringe. Das heißt, die Ballen können dann mit jeweils 100 Litern pro Woche vor dem Austrocknen bewahrt werden.

 Diese undatierte Aufnahme zeigt die noch viel jüngere Kastanienallee und die Wupper.

Diese undatierte Aufnahme zeigt die noch viel jüngere Kastanienallee und die Wupper.

Foto: Stadtarchiv Leverkusen
 Schädlinge fressen an der Kastanienallee. 

Schädlinge fressen an der Kastanienallee. 

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Im Herbst kommen weitere Nutzhölzer hinzu, wann und welche Sorte genau, steht derzeit nicht fest. Ehe sich die im Volksmund genannte „Kastanienallee“ in eine Linden- oder „Laubbaumallee“ verwandelt, wird sicherlich einige Zeit vergehen. „Eine Allee muss wieder her, das ist keine Frage, selbst wenn es sich in Zukunft um eine Lindenallee handelt, die gibt es in der Stadt bislang noch nicht“, sagte Bezirksvorsteher Rainer Schiefer bei seiner Ansprache. „Der Anfang ist jedenfalls gemacht, die größten Lücken sind geschlossen“, sagte Werner Nolden. Er wirkte  glücklich und zufrieden.

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