Leverkusen Verfolgungsjagd nach Juweliereinbruch

Leverkusen · In der Nacht zu Freitag ist ein Juweliergeschäft auf dem Rialto-Boulevard überfallen worden. Beute: Schmuck im Wert von einigen zehntausend Euro.

 Fachleute arbeiteten am Freitag am Eingangsbereich zum Juweliergeschäft auf dem Rialto-Boulevard. In der Nacht zu Freitag hatten Einbrecher die Türe aufgehebelt, um dann von innen die Schaufensterauslage leerzuräumen.

Fachleute arbeiteten am Freitag am Eingangsbereich zum Juweliergeschäft auf dem Rialto-Boulevard. In der Nacht zu Freitag hatten Einbrecher die Türe aufgehebelt, um dann von innen die Schaufensterauslage leerzuräumen.

Foto: Uwe Miserius

Ob der Mann, der in der Nacht zu Freitag vom Rialto-Boulevard davonrannte, tatsächlich derjenige ist, der zuvor die Tür des Juweliergeschäfts "Gold Center" aufgehebelt hatte, die beiden Schiebefenster der Schaufensterauslage einschlug und sich kräftig an der Auslage bediente, ist noch unklar.

Fakt ist: Der Mann lieferte sich mit den zum Tatort gerufenen Polizeibeamten eine Verfolgungsjagd. Zu Fuß rannte er Richtung Wiesdorfer Bahnhof, sprintete über die Gleisanlage und dann in den nahegelegenen Stadtpark. Etliche der eingesetzten Polizisten nahmen die Verfolgung des Verdächtigen über den Bahnhof bis zur Grünanlage auf, durchkämmten diese - der Mann war allerdings plötzlich wie vom Erdboden verschluckt. "Bisher können wir so also nur von einem Verdächtigen, nicht vom Täter sprechen", sagte ein Polizeisprecher am Freitag.

Noch vor den Beamten, die gegen 3.15 Uhr zum Rialto-Boulevard gerufen wurden, war Geschäftsinhaber Ismet Simsik mit seiner Frau vor Ort eingetroffen. Es ist nicht der erste Einbruch in das Geschäft auf der Ladenbrücke, den Simsik erlebt. "2010 sind die Täter mit dem Auto in meine Schaufensterscheibe gefahren", erzählte er am Freitagmittag, während Fachleute die nachts aufgehebelte Eingangstür gegen eine neue austauschten. Damals war - ebenfalls gegen drei Uhr nachts - ein maskierter Mann mit einem weißen Audi 80 laut Zeugenaussage frontal in die Ladentür gefahren und hatte auf diesem Wege sich und zwei weiteren Maskierten sehr zügig Zugang zum Geschäft verschafft.

2010 hatte die Polizei den Wert des gestohlenen Schmucks mit einem niedrigen fünfstelligen Betrag angegeben. Auch am Freitag sprach man in der Behörde von einigen zehntausend Euro, die der Schmuck in der Schaufensterauslage wert sein soll. "Der genaue Beutewert steht aber noch nicht fest", merkte der Polizeisprecher an. "Das übernimmt keine Versicherung", sagte Simsik hörbar frustriert über den erneuten Raubzug in seinem Geschäft. "Bei solchen Sachen ist den Versicherungen das Risiko doch zu hoch."

Das Risiko, erwischt zu werden, erschien dem Täter oder den Tätern in der Nacht offenbar nicht zu hoch. Sie gingen dem Polizeisprecher zufolge mit einem Brecheisen zu Werke, wie die Spurenlage ergab. Im Ladeninneren zerschlugen sie die Schiebetürscheiben und griffen die funkelnde Beute ab, hauptsächlich Ringe und Ketten. Der Alarm, der bei dem Einbruch ausgelöst wurde, schreckte die Täter offenbar nicht.

Ismet Simsik musste am Freitag den Schock über einen erneuten Einbruch in sein Geschäft, das er seit 2008 auf dem Rialto-Boulevard betreibt, erst einmal verdauen. "Ich weiß noch gar nicht, wann wir wieder aufmachen. Vielleicht heute Nachmittag. Vielleicht auch erst morgen."

(RP)
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