Leverkusen Vandalismus trübt Bauarbeiten

Leverkusen · Die Sanierung der Ludwig-Rehbock-Anlage kommt gut voran. Gestern begann der Bau der "Himmelsleiter". Doch immer wieder kämpft die Baufirma mit Vandalismus. Der Schaden beläuft sich inzwischen auf 12 000 Euro.

 Der erste Längsträger kommt an seinen Platz. Nächste Woche folgen die Stufen der „Himmelsleiter“.

Der erste Längsträger kommt an seinen Platz. Nächste Woche folgen die Stufen der „Himmelsleiter“.

Foto: Miserius, Uwe

Mit Hilfe eines großen Baukrans wurden gestern die ersten Längsträger der neuen Treppenanlage "Himmelsleiter" in der Ludwig-Rehbock-Anlage montiert. Überschattet wurde der Baubeginn von Negativmeldungen — die Baufirma "Waiss & Freytag" hat immer wieder mit Vandalismus zu kämpfen. Dadurch sei bislang ein Sachschaden von rund 12 000 Euro entstanden, bestätigte Projektleiter Thomas Fiedler.

 Vergitterte Fenster und verstärkte Türen - dennoch wurde in diesen Baucontainer eingebrochen.

Vergitterte Fenster und verstärkte Türen - dennoch wurde in diesen Baucontainer eingebrochen.

Foto: Miserius, Uwe

Bereits im Juni 2011 fiel der Startschuss für die Sanierung der historischen Parkanlage. Die Baumaßnahmen umfassen die Treppenanlage "Himmelsleiter", die Wupperbrücke sowie die Gewölbebrücke über den Wiembachteichen. Ziel der Technischen Betriebe Leverkusen (TBL) ist es, die Wupperbrücke bis Mai komplett zu erneuern. Entstehen soll eine filigrane Stahl-Brücke mit Sitzplatz in der Mitte, von wo aus Spaziergänger den Blick über die Wupper genießen können. Die "Himmelsleiter" würde voraussichtlich bereits Ende Februar fertiggestellt, verriet TBL-Brückenspezialist Ulrich van Acken.

 Wiederkehrendes Ärgernis an der Baustelle: Schilder und Absperrungen landen regelmäßig im Wasser oder Gebüsch. Bauleiter Kakan Cimin bleibt nichts anders übrig, als die Polizei zu informieren.

Wiederkehrendes Ärgernis an der Baustelle: Schilder und Absperrungen landen regelmäßig im Wasser oder Gebüsch. Bauleiter Kakan Cimin bleibt nichts anders übrig, als die Polizei zu informieren.

Foto: Uwe Miserius

Völlig sinnfreie Zerstörungswut

Bautechnisch liefe demnach alles nach Plan — wäre da nicht das Problem mit dem Vandalismus. "Regelmäßig finden wir Verkehrssicherungsschilder entweder im Gebüsch oder schlimmer noch in der Wupper", berichtete Projektleiter Fiedler. "Das ist ärgerlich, teuer und völlig sinnfrei", schimpfte er weiter. Damit nicht genug: Baustellenzäune wurden eingetreten und Kabel geklaut. "Da ist richtig kriminelle Energie am Werk." Das wichtige Stromversorgungskabel sei direkt zu Beginn gezielt abgeschnitten und entwendet worden. Der größte finanzielle Schaden sei aber bisher beim Einbruch in einen der Baucontainer entstanden. "Dabei wurden uns diverse Sägen und Bohrmaschinen geklaut", erzählte Fiedler. Und das, obwohl die Container alle mit verstärkten Türen und Schlössern gesichert seien. "Die Diebe sind systematisch vorgegangen. Die haben nach leicht zu transportierenden Maschinen gesucht", ergänzte der aufgebrachte Mann vom Bau.

Auch die TBL zeigten sich entsetzt. "Dabei handelt es sich nicht mehr um dumme Jungenstreiche", monierte TBL-Projektleiter van Acken. "Hier wird grundlos und vorsätzlich fremdes Eigentum beschädigt — das macht mich richtig zornig", kritisierte er. Das reine Kaputtmachen um des Kaputtmachens willen sei für ihn völlig unverständlich. "Meiner Erfahrung nach ist diese Baustelle besonders betroffen", ergänzte van Acken. Er vermutet den Grund für die Probleme in der abgelegenen Lage des Arbeitsbereichs.

Versicherung zahlt Schaden nicht

Das sieht auch Baustellen-Chef Thomas Fiedler so: "Es passiert sehr selten, dass Baustellen-Eigentum so massiv beschädigt wird." Die Misere: Nicht nur die Bauarbeiten werden behindert, auch die Versicherung kommt nicht für den Schaden auf. "Wie wir die 12 000 Euro ausgleichen, ist allein unser Problem", bestätigte Fiedler. Die Firma habe bereits acht Anzeigen gegen Unbekannt bei der Polizei erstattet — bislang ohne Erfolg. "Die Beamten ermitteln zwar, aber ich wage es zu bezweifeln, dass die jemanden auf frischer Tat ertappen", betonte Fiedler. Mehr als vermehrtes Streifefahren sei einfach nicht drin.

(RP)
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