Urologe am Klinikum Leverkusen Benefizkonzert – Taktstock statt Skalpell

Leverkusen · Urologe Kai Peter Schuster mag die Musik. Gemeinsam mit seinem Chef Jürgen Zumbé lädt er ins Forum.

 Urologie-Direktor Jürgen Zumbé (l.) und Kai Peter Schuster sind, was die Liebe zur Musik angeht, „Brüder im Geiste“.

Urologie-Direktor Jürgen Zumbé (l.) und Kai Peter Schuster sind, was die Liebe zur Musik angeht, „Brüder im Geiste“.

Foto: Klinikum

Ärzte genießen laut einer Forsa-Umfrage in Deutschland einen ausgezeichneten Ruf. Direkt nach der Berufsgruppe der Feuerwehrleute reihen sich die Mediziner auf dem zweiten Platz in der Liste der Berufe ein, die das höchste Ansehen genießen. Das liegt häufig am Knowhow der Ärzte, die Bereitschaft zu helfen und das intensive Engagement, das oftmals Überstunden fordert. Der Beruf des Musikers hingegen ist dort gar nicht vertreten. Kai Peter Schuster hatte Interesse an beiden Bereichen und eigentlich eine musikalische Karriere im Auge,  es wurde dann aber doch die Medizin. „Ich war als Schüler bereits als Jungstudent an der Kölner Musikhochschule aufgenommen“, berichtet der 32-jährige, „aber dann hatte ich mich entschieden, doch lieber Medizin zu studieren als der sogenannten brotlosen Kunst nachzugehen“. Aber so ganz ohne Musik geht es bei ihm nicht.

Der Arzt, der in der urologischen Abteilung im Klinikum Leverkusen arbeitet, tauscht gerne mal das Skalpell gegen den Taktstock. Seit 2001 ist er Mitglied im Jungen Sinfonie Köln Orchester, seit vergangenem Jahr leitet er es sogar. „Das ist natürlich manchmal schon ganz schön stressig, da bin ich froh über ein 20-minütiges Nickerchen zwischendurch. Die Tage sind extrem durchgetaktet“, resümiert Schuster.

 Mediziner Kai Peter Schuster vom Klinikum tauscht gerne mal das Skalpell gegen den Taktstock. Er leitet das Junge Sinfonie Köln Orchester.

Mediziner Kai Peter Schuster vom Klinikum tauscht gerne mal das Skalpell gegen den Taktstock. Er leitet das Junge Sinfonie Köln Orchester.

Foto: Junge Sinfonie Köln

Mit seinem Chef Jürgen Zumbé, Direktor der Klinik für Urologie sowie ärztlicher Direktor der Klinik insgesamt, hat er einen „Bruder im Geiste“ gefunden. „Ich singe selbst gerne und spiele Klavier“, sagt der Hochkultur-Liebhaber. Zufällig habe er herausgefunden, dass sie beide Mitglied im gleichen Verein seien. „Ich hatte mich erst gefragt, welcher Verein das sein könnte, denn ich bin weder FC-Mitglied noch im Karneval aktiv“, scherzt Schuster. Da beide Liebhaber von Richard Wagner sind, gehören sie der Gesellschaft der Freunde von Bayreuth an. „Und da wir im Klinikum ohnehin gerne kulturelle Angebote machen, wie zum Beispiel den regelmäßig stattfindenden Science Slam oder diverse Ausstellungen, haben wir uns intensiv zusammengesetzt“, ergänzt Zumbé. Schnell war die Idee geboren, anlässlich des Neubaus der Kinder-Palliativstation ein Charity-Event zu organisieren. Denn für den Neubau, der direkt an die Erwachsenenpalliativstation angrenzen wird, werden inklusive neuem Inventar 3,4 Millionen Euro benötigt. Damit diese Summe erreicht wird, benötigt das Klinikum Drittmittel. Fundraising heißt dafür der Fachbegriff. Um das Projekt einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen, heißt es am Freitag, 20. Dezember, im großen Saal des Forums: „Musik für Medizin“.

Auszüge aus Jaques Offenbachs „La Grande-Duchesse de Gérolstein“, Beethovens Klavierkonzert Nr. 3, Felix Mendelssohns Reformationssinfonie stehen auf dem Programm. Richard Wagners Vorspiel und Liebestod aus „Tristan und Isolde“ darf da ebenso wenig  fehlen. Begleitet wird das Konzert vom international renommierten Pianisten Alexander Krichel. Tickets gibt es im Forum Leverkusen oder im Netz unter kulturstadtlev.reservix.de .

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