Nach Unwetter Aufräumarbeiten gehen in Leverkusen weiter

Leverkusen · Atzlenbach, Tierpark Reuschenberg, TSV und BayArena wurden von den Wassermassen am Wochenende überrascht.

 Auf dem Hof von Marga Heinrichs in Atzlenbach liegen noch die triefend nassen Sandsäcke. Die Helfer hatten sie vor allem auch um den Gully gelegt, um Wassermassen einzudämmen.

Auf dem Hof von Marga Heinrichs in Atzlenbach liegen noch die triefend nassen Sandsäcke. Die Helfer hatten sie vor allem auch um den Gully gelegt, um Wassermassen einzudämmen.

Foto: C. Segovia

Auf dem Weg durch Atzlenbach zur Straße Im Rosengarten sind die Spuren des Unwetters zwei Tage danach noch deutlich sichtbar. Trockene, aufgeplatzte Lehmflecken sammeln sich an Straßenkreuzungen. "Das waren richtige Flutwellen, die hier vorbeigeschwappt sind", erzählt Marga Heinrichs. "So etwas habe ich hier noch nie erlebt."

Das Geburtshaus der 90-Jährigen wurde vom Unwetter größtenteils verschont. Der schützende Sandsack-Wall vor dem Scheunentor ist immer noch aufgerichtet und immer noch nass. "Die Feuerwehr war zweimal hier und hat uns die Sandsäcke gebracht. Auch die ganze Nachbarschaft hat mitgeholfen", erzählt Heinrichs. "Zum Glück haben wir nicht so große Verluste erlitten." Die unmittelbaren Nachbarn dagegen, erzählt die Seniorin, hatten nicht so viel Glück. Sie wurden aus dem Urlaub gerufen, weil ihr Keller einen halben Meter unter Wasser stand. "Die mussten alles wegwerfen." Ein abgedeckter Container vor der Haustür bezeugt den Schaden.

Im Wildpark Reuschenberg, wo die Wassermassen die Ziegen zu Inselbewohnern gemacht hatten, liefen am Montag die Sanierungsarbeiten auf Hochtouren. Wege waren zerstört, das Wasser hatte nicht nur tiefe Furchen hineingebohrt, sondern sie teilweise komplett weggespült. "Wir mussten neues Material 'ranschaffen und die Wege wieder festrütteln", berichtete Sabine Honnef, Leiterin des Tierparks. Allein an Materialkosten, schätzt sie, braucht der Park, der sich hauptsächlich aus Spendengeldern finanziert, mindestens 1500 Euro und mehrere Wochen Arbeit. "Wenn sich eine Gartenbaufirma berufen fühlen würde uns zu helfen, wären wir sicherlich schneller fertig."

Die Kurt-Rieß-Halle 3 vom TSV Bayer 04 wurde durch das Wasser ebenfalls stark in Mitleidenschaft gerissen. Der Boden sei derart beschädigt, dass die Halle für den Sportbetrieb bis auf weiteres gesperrt bleibt. Glimpflicher kam dagegen die BayArena davon, wie Pressesprecher Dirk Mesch berichtete: Rund 20 Zentimeter Wasser liefen in den Keller. "Betroffen waren einige Technikräume und Orga-Büro. Nachdem die Regenfälle nachließen, tat der Ablauf allerdings seine Schuldigkeit und die Feuerwehr pumpte noch etwas ab." Die Räume seien wieder nutzbar.

(RP)
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