Leverkusen Unterschriften gegen Sperrung

Leverkusen · Der Ärger um die Neukronenberger Straße geht in die nächste Runde: Anwohner der Zauberkuhle, Höhenstraße und Winterberg protestieren mit einer Unterschriftenaktion gegen die Sperrung.

 Nicole Kürten (2.v.l.) und Angelika Belde (5.v.l.) sowie weitere Anwohner der Zauberkuhle, Höhenstraße und Winterberg wollen mit einer Unterschriftenaktion gegen die geplante Sperrung der Neukronenberger Straße vorgehen.

Nicole Kürten (2.v.l.) und Angelika Belde (5.v.l.) sowie weitere Anwohner der Zauberkuhle, Höhenstraße und Winterberg wollen mit einer Unterschriftenaktion gegen die geplante Sperrung der Neukronenberger Straße vorgehen.

Foto: Matzerath

Der Ärger um die Sperrung der Neukronenberger Straße nimmt gesamtstädtische Dimensionen an. Nachdem einige Besucher der Reitschule Ötting in Bergisch Neukirchen (Zum Claashäuschen) gestern ihrem Ärger wegen der Sperrung zwischen den Einmündungen Flabbenhäuschen und Biesenbach Luft machten (wir berichteten), gibt es jetzt weitere Proteste: Die Anwohner der Zauberkuhle, Höhenstraße und Winterberg haben sich zusammengetan, um gegen die Sperrung der Neukronenberger Straße vorzugehen.

Leverkusen: Unterschriften gegen Sperrung
Foto: Miserius, Uwe

"Es gibt keine Busverbindungen, nur den Bürgerbus. Hier oben ist man dringend auf ein Auto angewiesen", sagt Nicole Kürten, Inhaberin der Immobilienfirma K&K in der Zauberkuhle. "Ich selbst habe zwei Autos und muss mir aus dienstlichen Gründen demnächst ein drittes kaufen. Fünf bis sechs Außentermine täglich hat die Immobilienkauffrau. "Durch die Sperrung muss ich jedes Mal zehn Kilometer Umweg machen. Die 44-Jährige verliere dadurch nicht nur Zeit, sondern auch Kunden. "Die müssen dann alle einen Umweg von zehn Kilometern machen. Ganz zu schweigen von den Zulieferern aus Bergisch Neukirchen, Leichlingen und Burscheid."

Leverkusen: Unterschriften gegen Sperrung
Foto: Uwe Miserius

Keine Informationen

Das will die Immobilienkauffrau nicht hinnehmen: Sie hat jetzt zusammen mit anderen Anwohnern eine Unterschriftenaktion gestartet. Diese wollen die Anwohner dem Oberbürgermeister vorlegen.

Auch Erika Belde ist verärgert. Die 71-Jährige wohnt zusammen mit ihrem Mann Fritz seit 38 Jahren in der Zauberkuhle. "Unsere drei Töchter wohnen in Leichlingen. Für uns ist die Sperrung sehr ungünstig." Ohne Durchfahrts-Genehmigung müssten die Beldes ab Juni über Opladen fahren. "Wir sehen nicht ein, für die Durchfahrt eine Gebühr zu zahlen", sagt die 71-Jährige. "Man kommt sich ja vor wie in der ehemaligen DDR."

Die Anwohner beklagen zudem die fehlenden Informationen durch die Stadt: "Wir haben kein Schreiben bekommen, in dem auf die Sperrung hingewiesen wird", berichtet Nicole Kürten. Auch von der Möglichkeit einer Durchfahrts-Genehmigung haben wir aus der Zeitung erfahren", sagt die 44-Jährige, die mit ihrem Mann Dirk und den beiden Söhnen in Lützenkirchen lebt. Eine Durchfahrts-Genehmigung wollen die Anwohner aber nicht beantragen. "Wir wollen zur Not klagen", sagt Kürten. Eine Klage hat laut Anwalt Dr. Walter Mende Aussicht auf Erfolg. Die Sperrung mit der Passierschein-Regelung sei "rechtswidrig und unverhältnismäßig". Der Anwalt empfiehlt den Anwohnern gegen Knöllchen Widerspruch einzulegen und zu klagen.

(RP)
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