Leverkusen Unser Blick auf die Stadt - mal kritisch, mal begeistert

Für die Erhebung hat Prognos "Befragungen von und Diskussionen mit Bürgerinnen und Bürgern zur Ermittlung der subjektiven Einschätzungen... bewusst nicht vorgenommen", heißt es auf der Seite von Prognos.

"Das Ziel war nicht, die Lebensqualität in Haushalten oder das Wohlbefinden von Personen zu bewerten. Es werden also die allgemeinen, vergleichbaren äußeren Rahmenbedingungen für Lebensqualität in allen 401 Städten und Landkreisen nach objektiven Maßstäben gemessen. Dies gelingt über die wissenschaftliche Auswertung statistischer Daten, welche für alle Regionen einzeln verfügbar sind." FDP-Ratsherr Friedrich Busch hatte schon kritisiert, dass teils zu alte Daten verwendet worden seien, etwa beim Thema Sicherheit. Und das, obwohl neuere Daten zur Verfügung gestanden hätten (wir berichteten).

Wie Bürger, Neuzugezogene, Einpendler und Besucher Leverkusen sehen - wir haben in einer Mini-Umfrage nachgehört:

Joachim Eichhorn, Chefarzt der Kinderklinik am Klinikum, zog vor vier Jahren mit der Familie nach Leverkusen, stammt aus Heidelberg: "Die Stadt hat eine Zwitterposition zwischen der schnell erreichbaren Metropole Köln und der ebenso schnell erreichbaren Natur des Bergisches Landes, das schätze ich. In unsere Nachbarschaft sind viele Familien aus Köln ganz bewusst gezogen, weil die Preise hier günstiger sind, die Stadt familienfreundlich in dem Sinne ist, dass etwa die Kinder wegen der kurzen Entfernungen mit de Rad zu Schule fahren können."

Ann-Celine Schilling, RP-Praktikantin aus Bornheim: "Ich bin am ersten Praktikumstag in Opladen aus dem Zug gestiegen und war mir nicht sicher, ob ich richtig bin: Die Beschilderung ist nicht so gut. Ich bin erstmal falsch gelaufen. Und wohin ich geguckt habe: überall Baustelle. Auf den zweiten Blick ist Opladen aber schon ein nettes Städtchen mit tollen kleinen Cafés. Top finde ich den großen, modernen Supermarkt an der Düsseldorfer Straße. Bonn ist deutlich sauberer, aber man sieht, hier wird etwas getan - und das finde ich gut."

Grischa Behrend, Polizist aus Duisburg, schaut mit Bayer-04-Fan-Augen auf die Stadt: "Als ich sechs Jahre alt war, hat mich mein Vater das erste Mal zu einem Fußballspiel mit ins Stadion genommen: Bayer 04 gegen Mönchengladbach. Mich faszinierten die Schwarz-Roten. Damals spielte Bernd "Schnix" Schneider für die Werkself - bis heute mein absolutes Idol. Leverkusen siegte mit 5:0 und hatte in mir einen neuen Fan dazugewonnen."

Petra Erz, Leichlingerin, arbeitet in Leverkusen: "Die Verkehrssituation in Leverkusen ist derzeit grausam, die Fahrt zur Arbeit dauert ewig. Die Wiesdorfer Fußgängerzone ist hässlich, das Center am Ende hat sie nicht aufgewertet. Sie lädt nicht zum Flanieren ein."

Tiina Ripatti, aus Finnland über Köln nach Witzhelden gezogen, arbeitet beim Sportpark und organisiert den Halbmarathon: "Seit 14 Jahren arbeite ich in Leverkusen und wusste zuvor nichts über diese Stadt. Aber schnell habe ich mich in die schönen Laufstrecken verliebt und gemerkt, dass Leverkusen vielfältig und grün ist. Außerdem liegt es als Sportstadt bundesweit an der Spitze. Allerdings könnten die Fahrradwege besser sein."

(LH, ena, sb, as)
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