Neues Buch erschienen Mit Toni Blankerts auf der Opladener „Kö“

Leverkusen-Opladen · Der Lokalhistoriker hat ein neues Buch verfasst. „Uns Opladen“ ist kein Geschichtsbuch, sondern eine feine Melange aus Anekdoten, Zeitzeugenberichten, Erinnerungen und historischen Fakten.

 Autor Toni Blankerts zeigt sein neues Buch über „sein“ Opladen mit dem wunderschönen Aquarell Opladener Gebäude auf dem Titel.

Autor Toni Blankerts zeigt sein neues Buch über „sein“ Opladen mit dem wunderschönen Aquarell Opladener Gebäude auf dem Titel.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Alle Wege führen nach Rom. Sagt ein Sprichwort. Viele Wege führen über Opladen. Sagt Toni Blankerts. Der einstigen Kreisstadt hat er ein neues Buch gewidmet. Titel „Uns Opladen  – Erinnerungen“. Eine bildschöne ziert den Titel. Eine Art Wimmelbild des 19. Jahrhunderts. „Das Opladen-Tableau von Pfarrer Johann Heinrich Klusemann entdeckte Studiendirektor Rolf Müller, anerkannter Lokalhistoriker, 1961 per Zufall in einer Dachkammer des Opladener Rathauses, die als Stadtarchiv diente“, beschreibt Blankerts. Müller habe herausgefunden, „dass dieses Aquarell von Klusemann der Stadt Opladen für den Stadtverordnetensaal geschenkt wurde und aufgrund der Darstellung offizieller Symbole, Stadtwappen und Alt-Opladener Bauwerke zwischen Juli 1831 und Oktober 1885 gemalt worden sein dürfte“.

Zu sehen sind, mit filigranem Strich aquarelliert, Bielert- und Remigiuskirche, der Friedenberger Hof, die alte Wupperbrücke, eine Stadtansicht mit  den hervorragenden Kirchtürmen. Dazu reliefartige Verzierungen. Ein Bild, um darauf spazieren zu gehen. 

Und genau so will Lokalhistoriker  Blankerts das 140 Seiten starke Buch verstanden wissen: ein Stadtspaziergang zwischen Anekdötchen und Zeitzeugenbefragung,

Und von kuriosen Straßennamen. Das Meineidsgäßchen zum Beispiel, im Volksmund so genannt, ist die Verbindungsgasse zwischen Bahnhofstraße und Gerichtsstraße... woher der Name wohl rührt? Oder die „Höhle“ an der Altstadtstraße. Blankerts wirft mithilfe von Zeitungsausschnitten, Fotos und eigenem Wissen einen Blick aufs Straßennetz Opladens von der früheren Steinbrücke über die Wupper bis zur A 3 und auf den Verkehrsknotenpunkt mit Balkanexpress und Linie O.

Der Autor nimmt uns mit auf einen Einkaufsbmmel auf der Opladener Kö(lner Straße), in frühere Modehäuser und Herrenbekleidungsgeschäfte. „Bei Radio Esper standen wir abends vor dem Schaufenster und erlebten die ersten Fernsehbilder, die Herr Esper auf einem Fernsehgerät laufen ließ“, erinnert sich Blankerts an die 1950er Jahre auf der Kölner Straße und zitiert Heide Zensen, die in der Nordstadt aufwuchs: „Fuhr man aus dem Umland nach Opladen, dann fuhr man in die Stadt, eine Stadt, in der man einfach alles bekam.“

In der ehemaligen Kreisstadt wohnten Originale oder zumindest Menschen, die originelle Spitznamen verpasst bekamen, wie der Alumann aus der Neustadt, Bernefelds Aap, dessen Gesicht dem des benannten Tieres ähnlich gewesen sein soll, der Dolle Fritz, der von Frühjahr bis Herbst in einem Erdloch unter der Eisenbahnbrücke nördlich der Ruhlach lebte.

Leben ist das Stichwort: Toni Blankerts schildert und bebildert in „Uns Opladen“ Begebenheiten und Zeitgeschichte, Alltag in entbehrungsreichen Zeiten, im Vereinsleben, in der Schul- und Freizeitlandschaft, im Karneval (Blankerts war 40 Jahre lang als „Nachtwächter“ in der Bütt) und – ganz aktuell – nach der Juli-Flut. Heiter, sachlich, ernsthaft mit einem Zwinkern. 140 Seiten zum Schmökern, Schmunzeln und Staunen über Opladen.

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