Leverkusen Unbezahlt und unbezahlbar - seit 35 Jahren Hilfe am Krankenbett

Leverkusen · Die Ehrenamtlichen der Krankenhaushilfe von St. Remigius feierten gestern ihr 35-jähriges Bestehen - ein unbezahlbarer Dienst für Patienten und Klinikpersonal, der mehr Mitstreiter und viel Anerkennung verdient.

 Diakon Josef Kürten liegt derzeit im St. Remigius-Krankenhaus. Er war vor 35 Jahren ein Gründer der Krankenhaushilfe. Rosemarie Weber betreut ihn.

Diakon Josef Kürten liegt derzeit im St. Remigius-Krankenhaus. Er war vor 35 Jahren ein Gründer der Krankenhaushilfe. Rosemarie Weber betreut ihn.

Foto: Miserius

Manchmal, das liegt in der Natur eines Krankenhauses, geht es im laufenden Betrieb drunter und drüber: Notfälle lassen sich zeitlich nicht planen, und so ist es auch mit den Bedürfnissen kranker Personen in einem fast 400 Betten großen Haus. Und weil es in einem Krankenhaus jede Menge Arbeit gibt und die medizinische Versorgung der Patienten an erster Stelle steht, unterstützen im St. Remigius seit fast vier Jahrzehnten Ehrenamtliche Helfer das Klinikpersonal. Vor allem bei jenen Angelegenheiten, für die das examinierte Pflegepersonal häufig im Alltag einfach keine Zeit findet, sind die Krankenhaushelfer zur Stelle.

Gegründet wurde die Hilfe 1983 von Therese Krall, Frau des damaligen ärztlichen Direktors der Klinik. Zu den diversen Aufgaben der aktuell 33 Helfer (32 Frauen und ein Mann) gehört es, täglich die Patienten am Krankenbett zu besuchen. Dabei kommen sie mit ihnen ins Gespräch, begleiten sie auf Spaziergängen oder erledigen auch kleine Botengänge. "Manchmal lesen wir ihnen auch vor", berichtet Rosemarie Weber. Die 69-Jährige ist seit fünf Jahren Leiterin der Krankenhaushilfe und Nachfolgerin der langjährigen Leiterin Gabrielle Schulte. Manchmal sitzen sie auch einfach nur da und hören zu, schmieren das Brot oder schneiden es für die bettlägerigen Patienten klein. Sie sind das offene Ohr und die helfende Hand der Klinik. Seit 15 Jahren leistet Weber ihren Dienst am Menschen, weil es "eine sehr schöne Aufgabe ist", wie sie sagt.

Christel Stankovic (74) ist seit zehn Jahren dabei. "Ich hatte in der Familie einige Pflegefälle und nach ihrem Tod war da ein leerer Raum, den ich sinnvoll füllen wollte. Ich habe meinem Leben so viel zu verdanken, und dachte, ich könnte es in irgendeiner Form weitergeben." Auch Monika Tinnemann (63) suchte nach ihrer beruflichen Laufbahn eine sinnvolle Beschäftigung und fand diese als Krankenhaushelferin. "Wenn man den Patienten ein Lächeln entlockt und selbst aus dem Krankenzimmer mit einem Lächeln hinausgeht, spürt man einfach eine große Dankbarkeit", beschreibt Tinnemann ihre Motivation, sich regelmäßig mit fremden Schicksälen auseinanderzusetzen.

"Die Krankenhaushilfe ist etwas Besonderes, die es so nicht überall gibt", lobte Krankenhaus-Direktorin Daniela Becker. "Für die Pflege ist ihr Dienst eine enorme Bereicherung. Sie sind auf jeder Station willkommen und gehören zum Team", richtete sie ihre Worte und schließlich auch den Dank aller an die fleißigen Helfer.

(RP)
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