Postskriptum Diese Woche In Unserer Stadt Umdenken beim "Elterntaxi"

Leverkusen · Wupsi und das Naturgut Ophoven wollenKinder und Eltern zum Umdenken bewegen. Dabei geht es vor allem wohl um die Eltern. Sie sollen mal überlegen, ob das "Elterntaxi" denn wirklich die richtige Methode ist, Kinder zur Schule zu bringen und möglichst auch wieder abzuholen. Ein Preisausschreiben und Freitickets für die Wupsi sollen Gedankenanreger sein.

Postskriptum Diese Woche In Unserer Stadt: Umdenken beim "Elterntaxi"
Foto: Moll Jürgen

Das "Elterntaxi" ist eine Erfindung unseres jungen Jahrhunderts und vor allem der Doppelerwerbstätigkeit geschuldet - wohl auch einer zunehmenden Ängstlichkeit besorgter Erziehungsberechtigter, ihr Kind könne im Straßenverkehr Schaden nehmen. Statistisch begründet ist diese Angst nicht. Denn früher war es auf den Straßen viel gefährlicher. 1970 starben deutschlandweit 13.041 Menschen (bezogen auf das Gebiet der alten Bundesrepublik), 2017 waren es 3177 in Gesamtdeutschland.

Schüler-Generationen der 70er oder 80er Jahre wären von ihren Klassenkumpels wohl verspottet worden, hätte "Mama" sie zur Schule gefahren. Sie nutzten den Bus, das Fahrrad oder ihre Beine. Der Schulweg gemeinsam mit anderen Gleichaltrigen war auch ein Sozialtraining, vor allem aber praktische Verkehrserziehung. Ein Elternteil, meist war es die Mutter, ging den Weg mit dem I-Dotz zwei oder drei Mal mit. Dann war er auf sich gestellt. Es funktionierte.

Heute nicht mehr. Die Folgen sind chaotische Szenen vor Schultoren, bei denen die hektisch kurvenden "Elterntaxis" selbst zur größten Gefahr für die Kinder werden. Ein Umdenken wäre also gut. Gerade im Interesse der Kinder. Und: Das Wetter für einen ernsthaften Versuch ist derzeit ideal.

(RP)
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