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Ulrike Rosenbach, Johanna Reich und Mwangi Hutter Neue Ausstellung im Erholungshaus

Ulrike Rosenbach, Johanna Reich und das Künstler-Duo Mwangi Hutter zeigen ab Sonntag Werke zu Identitäten.

 Johanna Reich beschäftigt sich in ihren Videoarbeiten mit dem Bild von Künstlerinnen und deren Identitäten.

Johanna Reich beschäftigt sich in ihren Videoarbeiten mit dem Bild von Künstlerinnen und deren Identitäten.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Die Themen Identität und Genderrevolution ziehen sich als roter Faden durch die Spielzeit 2019/2020 bei Bayer Kultur. Die erste Saison-Ausstellung im Erholungshaus gibt genau dazu Anregungen und Denkanstöße. Ulrike Rosenbach war bereits in den frühen 1960er Jahren Teil der Aufbruchbewegung und griff als eine der ersten in der Klasse Joseph Beuys die Frage auf: „Wo stehen eigentlich Künstlerinnen?“ Die Pionierin der Performance- und Medienkunst und eine der wichtigsten feministischen Künstlerinnen bestimmt diese Schau. Einerseits mit ihren eigenen Arbeiten aus den frühen Jahren bis heute, und andererseits durch das, was sie als Professorin in Saarbrücken an ihre Schülergeneration weitergegeben hat.

Zwei jüngere Positionen zeigen nämlich, dass die Fragen der 1960er keineswegs beantwortet oder abgeschlossen sind. Das Künstlerduo Mwangi Hutter, eine in Nairobi/Kenia geborene Frau und ein Mann aus Ludwigshafen, die sich 1998 bei Rosenbach kennengelernt haben und seit 2005 zusammen leben und arbeiten, hat die Erforschung der Identität (Mann/Frau, Schwarz/Weiß, zwei Kontinente) weitgehend entpersonalisiert und allgemein gültige Aussagen getroffen.

Johanna Reich, die nach Ablauf dieser Präsentation eine eigene Ausstellung im Kunstverein Leverkusen haben wird, interessierte sich unter anderem für das Leben von Künstlerinnen, von denen jedoch nur wenige in die Kunstgeschichte aufgenommen wurden. Sie schuf ein kleines Who is Who mit einer Reihung von Polaroid-Fotos und Kurzbiografien im selben Format. Die Schrift ist so klein, dass sie nur mit größter Mühe zu lesen ist. Das passt zu den vergessenen Frauen, denen nicht mal ein Wikipedia-Einrag gewidmet wurde, was Johanna Reich im Zuge ihrer Arbeit nachholte. Eine große Projektion an der Wand zeigt, wie das erst ganz blasse Bild im Entwicklungsprozess innerhalb von zwei Minuten an Kontur gewinnt. Für sie ist es Sinnbild der Situation, in der sich diese Künstlerinnen des 18., 19. und noch 20. Jahrhunderts behaupten mussten.

Ulrike Rosenbach hat in ihrer ersten Fotoarbeit überhaupt einen stärkeren Auftritt gewählt. Sie posierte breitbeinig mit Revolver in der Hand wie Elvis Presley auf dem berühmten Bild von Andy Warhol, verdoppelte das eigene Abbild und kombinierte es mit Elvis auf einer riesigen Leinwand in etwa auf Lebensgröße. Alle drei Positionen arbeiteten mit Video, Rosenbaum schon mit den uralten ersten Schwarz-Weiß-Aufnahme- und Fernsehgeräten, bis zum modernen Farbbildschirm.

 Ulrike Rosenbach gilt als Pionierin der Performance- und Medienkunst und hat viele junge Künstlerinnen beeinflusst.

Ulrike Rosenbach gilt als Pionierin der Performance- und Medienkunst und hat viele junge Künstlerinnen beeinflusst.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Mwangi Hutter haben einen eher tänzerischen Zugang gewählt mit einer Videoarbeit, die von oben einen in Tüchern verschlungenen Körper in Drehung zeigen, auch davon existieren Einzelfotos. Oder den sich windenden nackten Oberkörper ihres gemeinsamen Sohnes, den sie mit schwarzen und weißen Fingerprints bedruckt haben.

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