Leverkusen Überfall auf Rewe in Opladen endet glimpflich

Leverkusen · Ein Mann hat die Kassiererin des Rewe-Geschäftes in der Fußgängerzone Opladen bedroht und Geld gefordert. Die Polizei überwältigt den Kranken.

Mann überfällt Supermarkt in Opladen
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Aufregung Freitag in der Fußgängerzone Kölner Straße. Ein offenbar geistig verwirrter Mann (54) hat gegen 20.30 Uhr den Rewe-Markt betreten und fordert Geld. Er richtet drohend ein Messer in Richtung des Halses einer Kassiererin. Die Rewe-Mitarbeiterin gibt ihm Geld, der Täter versucht zu flüchten, Polizisten stoppen ihn nach wenigen Metern. Verletzt wird laut Angaben der Polizei niemand. Der Angreifer wird festgenommen und in eine Klinik zwangseingewiesen.

Der polizeibekannte Mann benutzte ein Küchenmesser, berichtet Richard Manuel (36), der als Sicherheitsmitarbeiter bei Rewe den Überfall miterlebte. Der Täter habe die Kassiererin angeschnauzt, er wolle Geld. Dann habe er eine Bierflasche auf den Boden geworfen. "Da habe ich der Kassiererin gesagt, sie solle ihm das Geld geben", schildert Manuel. Mit der Beute flüchtet der Mann aus der Filiale.

 Sicherheitsmann Manuel sagt der Kassiererin: "Gib ihm das Geld."

Sicherheitsmann Manuel sagt der Kassiererin: "Gib ihm das Geld."

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Im Eingangsbereich kommt es zu Zusammenstößen mit anderen Kunden, die ihn festhalten wollen, Die Tüte des Räubers reißt, er verliert einen Teil der Beute. Später wird sich herausstellen, dass einige Passanten sich offenbar im Durcheinander einen Teil des verlorenen Geldes eingesteckt haben. Zeugen sprechen von zwei Männer, die sich so bereichert und das Weite gesucht hätten. Sie sollen jetzt ebenfalls eine Anzeige am Hals haben. Die Polizei untersucht das alles noch.

In der Fußgängerzone nahe Rewe wird der Mann, der ein auffallend rotes Hemd trägt, von einem Polizisten und einer Polizistin gestellt. Der Räuber steht mit dem Rücken zur Volksbankfiliale, die Polizisten mit gezogenen Pistolen in den Händen vor ihm, mit einigen Metern Sicherheitsabstand. Der Mann bedroht die Beamten und Passanten mit dem Messer. Zwischendurch hält sich der Täter die Messerspitze ans eigene Kinn. "Er hat gebrüllt, er werde nicht mitkommen", berichtet Sicherheitsmann Manuel.

Laut, so beschreibt die Polizei gestern, fordern die Beamten den Mann auf, das Messer fallenzulassen. Er hält es fest, geht mehrfach langsam und drohend auf die Beamten zu. Die Polizisten setzen Pfefferspray ein. Es zeigt zunächst keine Wirkung. Die Polizisten drohen jetzt den Schusswaffengebrauch an, die Polizistin gibt sogar einen Warnschuss ab. Und erneut sprühen die Beamten Pfefferspray. Der 54-Jährige muss dieses Mal die Augen schließen, er senkt auch kurz das Messer: In diesem Moment schlägt ein Polizist mit dem Schlagstock zu, trifft die Hand, das Messer fällt runter. Der Täter wird zu Boden gedrückt und gefesselt. Er wehrt sich heftig, schreibt die Polizei gestern.

Später macht die Spekulation die Runde, der möglicherweise angetrunkene Wohnsitzlose habe alles inszeniert, damit die Polizei ihn erschießt. Dies bestätigt die Polizei nicht. Tat und Einsatz werden von Dutzenden Passanten beobachtet.

Es gibt auch Samstag erleichterte Beschäftigte. Der Überfall geschah gegen 20.30 Uhr, die in der Rewe-Filiale liegende Bäckerei-Filiale Oebel hatte da schon 30 Minuten zu. "Das war gut so", bemerkten Fachverkäuferin Marlies Hoormann und ihre Kollegin am Tag danach.

(jim)
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