Leverkusen Trotz Mehrkosten kein Baustopp am Busbahnhof City

Leverkusen · Die Kostensteigerungen für den Bau des Wiesdorfer Busbahnhofs gehen nicht zulasten anderer Projekte. Das verdeutlichte Baudezernentin Andrea Deppe, als sie gestern über neueste Entwicklungen informierte.

An der Sanierung des Quettinger Bürgerbuschweges werde sich nichts ändern. Zu kleinen Abweichungen komme es lediglich in Hitdorf. Die dort vorgesehenen Maßnahmen könnten wegen technischer Abhängigkeiten ohnehin dieses Jahr nicht starten. Eingeplante Mittel würden deshalb für den Busbahnhof verwendet und für 2019 neu angemeldet.

Ursprünglich waren für den Busbahnhof Gesamtkosten von acht Millionen Euro veranschlagt. Davon sollte "Nahverkehr Rheinland" aus Mitteln zur Förderung des öffentlichen Personennahverkehrs die Hälfte tragen. Aus Zuweisungen des Bund-Länder-Förderprogramms waren 1,7 Millionen eingeplant. Die Bezirksregierung Köln wollte 1,5 Millionen für die Stadterneuerung beisteuern, forderte aber eine Gegenleistung: "Die Gestaltung sollte sich herausheben", sagte Deppe. Was auch geschah. Nach einem Wettbewerb entschied sich die Jury als besonderen Hingucker für ein durchsichtiges, 2000 Quadratmeter großes Dach aus PVC. Mit der ersten Ausschreibung sei erkennbar geworden, dass Wirtschaftlichkeit nicht gegeben war, erläuterte Deppe im Erklärungsversuch, wie es überhaupt zu den gesamten - und seit März bekannten - Kostensteigerungen kam. Mitverantwortlich seien auch zusätzliche Anforderungen beim Brandschutz gewesen, da aus statischen Gründen stärkere Stahlkonstruktionen erforderlich waren. Verstärkend hinzu kam eine "völlig überhitzte Bauwirtschaft".Etwas Ähnliches habe sie in 25 Jahren Tätigkeit noch nicht erlebt. "Wir sind froh, dass wir mit anderen Projekten bisher so gut durchgekommen sind", ergänzte sie.

Wurden auf Grundlage der Entwurfsplanung alleine für das Dach bislang mit Kosten von 2,1 Millionen Euro gerechnet, so mussten jetzt Mehrkosten über 965.000 Euro veranschlagt werden. Somit verteuert sich der Neubau von bislang 8,6 Millionen auf 9,5 Millionen. Die Neuplanung mit kostengünstigerem Dach wurde geprüft, aber verworfen. Derzeit sei die Verwaltung mit Fördergerbern im Gespräch, um zu klären, ob die Mehrkosten förderfähig seien. Entsprechende Anträge seien bereits gestellt. "Einen Baustopp wird es trotzdem nicht geben", betonte Wolfgang Herwig von den Technischen Betrieben (TBL) Ab nächster Woche wird die Baustelle mit Bauzaun eingerichtet, gefolgt von Tiefbauarbeiten und Bau von Fundamenten. Ebenso soll es beim vorgesehenen Fertigstellungstermin 30. Juni 2019 bleiben.

(gkf)
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