Leverkusen Trotz Gitter wieder gefährliche Gleis-Überquerung

Leverkusen · Fahrgäste bringen sich am Bahnhof Opladen immer wieder selbst in Lebensgefahr, indem sie über die Bahngleise laufen, um die Regionalbahn noch zu erwischen. Mehrfach hat die RP auf Hinweise von Augenzeugen hin bereits darüber berichtet. Schließlich bringen sich Gleisläufer nicht nur selbst in Gefahr. Das Überqueren von Eisenbahngleisen wird als "gefährlicher Eingriff in den Bahnverkehr" mit Bußgeldern bis zu 10 000 Euro geahndet.

Absperrungen halten die Gleisläufer in Opladen nicht auf.

Absperrungen halten die Gleisläufer in Opladen nicht auf.

Foto: Busch

Doch das scheint nicht abzuschrecken. So hat der Opladener Friedrich Busch jetzt wieder Personen auf den Gleisen am Opladener Bahnhof gesehen und gemeldet. Die Ursache auch diesmal: Die Fahrgäste warten auf Bahnsteig 1, sehen ihren Zug aber plötzlich ohne Ankündigung auf Bahnsteig 2 einfahren. Immer wieder stürzen Fahrgäste dann risikovoll über die Gleise und durch die Absperrungen los, um die Regionalbahn noch zu erreichen. Wer den vorgeschrieben und damit sicheren Weg nimmt, verpasst die Bahn: So schilderten es seit Oktober vergangenen Jahres immer wieder Leser der RP.

Busch hat diesmal miterlebt, wie die Regionalbahn 48 aus Richtung Wuppertal mit geringer Verspätung statt auf Gleis 1 auf Gleis 2 einfuhr. "Alle Personen auf Gleis 1 sind wild losgestürmt, mit Kinderwagen, Koffern. Und einige jüngere Personen haben die Gleise noch vor der Mittelabsperrung verbotswidrig überquert", schildert Busch das Erlebte. Als FDP-Ratsherr forderte er die Deutsche Bahn erneut auf, die Situation am Bahnhof Opladen kritisch auszuwerten. Denn die von ihm befragten Fahrgäste hätten einhellig angegeben, keine Durchsagen gehört zu haben, betont der RP-Leser. Zwar seien nach dem vorherigen, der Bahn gemeldeten Gleisüberquerungen Zwischengitter aufgestellt worden. Die könnten aber umgangen werden. Deshalb fordert Busch die Deutsche Bahn nun zu einer Videoüberwachung des Opladener Bahnhofes, speziell an Gleis 1, auf. Außerdem mahnt er Durchsagen an, wenn der Zug an einem anderen Bahnsteig einfährt als erwartet.

Die Deutsche Bahn hatte gestern den Vorgang überprüft und war zu dem Ergebnis gelangt: Die Regionalbahn, die am Samstag um 16.46 Uhr auf Gleis 1 einfahren sollte, sei erst um 16.58 Uhr angekommen. Eine Durchsage zur Verlegung auf Gleis 2 sei um 16.45 Uhr und 30 Sekunden erfolgt. Allerdings räumte ein Sprecher ein, dass diese Durchsage vielleicht nicht gehört wurde. Die Lautstärke der Durchsagen werde vor Ort überprüft.

(RP)
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