Wolfgang Orth Trauerfeier –„Mister Jazz lebt weiter“

Wiesdorf · Beim Abschied von Wolfgang Orth in der Sankt-Antonius-Kirche drängten sich hunderte Trauergäste.

 Ein Foto erinnerte bei der Trauerfeier in der  Wiesdorfer Kirche an den verstorbenen Jazzliebhaber und „Topos“-Wirt Wolfgang Orth.

Ein Foto erinnerte bei der Trauerfeier in der  Wiesdorfer Kirche an den verstorbenen Jazzliebhaber und „Topos“-Wirt Wolfgang Orth.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Ein allerletzter, minutenlanger Applaus im Stehen für einen Menschen, der die Kulturszene der Stadt geprägt hat wie kaum ein anderer: Kummer und Erschütterung bestimmten am Dienstag die Trauerfeier in der Wiesdorfer Sankt- Antonius-Kirche, in der sich die Trauergäste dicht an dicht versammelt hatten. Hunderte Menschen – darunter Vertreter von Stadt, Rat und Politik, Wirtschaft, Vereinen und Verbänden, dazu Weggefährten aus der Jazz- und Musikszene  – waren gekommen, um Wolfgang Orth die letzte Ehre zu erweisen.

Musiker Peter Lorenz und WDR-Korrespondent Thomas Nehls waren sogar eigens aus Berlin angereist. An der Orgel eröffnete Tobias Sauter mit dem Lied „Ich bete an die Macht der Liebe“, ehe Bastian Korn mit „Let it be“ und Ralf Hermanns und Reiner Lützenkirchen mit den Titeln „Sound of Silence“ und „The Rive“ ebenfalls zur musikalischen Gestaltung beitrugen. Persönlich stark betroffen und mit trauriger Stimme sagte Oberbürgermeister Uwe Richrath: „Wir haben Wolfgang Orth viel zu verdanken. Mit seinem Glauben an Kultur und Musik war er seiner Zeit weit voraus.“

Kabarettist Wilfried Schmickler sorgte gar für Lacher im Gotteshaus, als er den Verstorbenen liebevoll als „Räuber-Hauptmann“ und das Trend-Lokal „Topos“ als „Räuberhöhle“ bezeichnete. Er habe Wolfgang bewundert, seine Energie und seinen prächtigen Humor. Er sei der „Bodenständige unter den Traumtänzern, der Mutige unter den Grenzgängern“ gewesen, dabei stets großzügig, sensibel, empfindlich und verlässlich.

„So wie diesen Abschied würde ich mir die Gottesdienste wünschen“, bemerkte Diakon Joachim Fuhrmann, der die Trauerfeier am Altar vor dem Bild des Verstorbenen und der mit weißen Lilien verzierten Urne zelebriert hatte. „Mister Jazz lebt weiter“, lautete seine zusammengefasste Botschaft an die Trauergäste.

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