Leverkusen Trainer testen die Fitness der Kinder

Leverkusen · Mit dem Projekt "Gesundheitsgrundschule" sollen die Kinder zu gesunder Ernährung und mehr Sport animiert werden.

 Schul- und Sportdezernent Marc Adomat (5. v. rechts) mit einigen der getesteten Kinder der GGS Im Kirchfeld.

Schul- und Sportdezernent Marc Adomat (5. v. rechts) mit einigen der getesteten Kinder der GGS Im Kirchfeld.

Foto: Heinz-Friedrich Hoffmann

Elf Prozent der Jungen und 13 Prozent der Mädchen sind bereits im Grundschulalter übergewichtig. Sechs bis sieben Prozent der adipösen Jugendlichen leiden unter Diabetes, 100 Prozent mehr als vor 20 Jahren. Diese Zahlen aktueller Studien gelten bundesweit, und Leverkusen macht da keine Ausnahme - bisher jedenfalls. Aber seit 2012 wird gezielt durch das Projekt "Gesundheitsschule" gegengesteuert. Fünf ausgewählte Grundschulen nehmen daran teil. Dort bekommen die Kinder eine vierte Sportstunde zusätzlich in der Woche, außerdem sind im Paket Ernährungsberatungen durch professionelle Ökotrophologen sowie Lehrerfortbildungen und Elternarbeit enthalten.

Angestoßen durch das "Leuchtturmprojekt", wie Schul- und Sportdezernent Marc Adomat diese vorbildliche Maßnahme bezeichnet, hätten neben den ausgewählten Gemeinschaftsgrundschulen (Löwenzahnschule, Im Steinfeld, Kerschensteiner Schule, Bergisch Neukirchen und Astrid Lindgrenschule) auch weitere Einrichtungen mehr zur Verbesserung von Ernährung und Bewegung getan. Schulen, Schulverwaltung und Sportbund erwarten deswegen, dass sich die neuesten Ergebnisse positiv von den Erhebungen in 2012 und 2013 unterscheiden. In den vergangenen sechs Wochen wurden alle 3000 Erst- und Drittklässler in der Stadt getestet. Der Deutsche Motorik-Test, den Trainer des Sportbundes durchführten, ermöglicht die Messung und Bewertung motorischer Fähigkeiten mit Übungen wie Sprint, Balancieren rückwärts, seitliches Hin- und Herspringen, Liegestütze, Standweitsprung oder Ausdauerlauf.

Die anonymisierten Messergebnisse bekommt nun Simon Nitsch zur Auswertung in der Sporthochschule Köln. Ergebnisse sollen bis Karneval vorliegen, versprach er. Dann wird der Sportbund daraus eventuelle Handlungsempfehlungen oder individuelle Förderung ableiten und an die Schulen weitergeben.

Auch Maria Steels, Regionaldirektorin der AOK Rheinland/Hamburg, erwartet die Ergebnisse. Und das nicht nur, weil sie Rechenschaft ablegen muss für die finanzielle Projekt-Unterstützung der Krankenkasse, die zunächst für fünf Jahre garantiert wurde. Aus den erhobenen Daten könne man außerdem Konsequenzen für die künftige Gesundheits- und Präventionspolitik der Krankenkasse ziehen. Thorsten Morig vom Sportbund Leverkusen hofft, dass die Förderung weitergeführt wird und dass möglichst noch andere Betriebe oder Kassen einsteigen, damit noch mehr der 25 Leverkusener Grundschulen in den Genuss des Projektes kommen, das bundesweit einzigartig sei. Er lobte vor allem die vorbildliche Zusammenarbeit in Leverkusen und wies darauf hin, dass hier auch Mittel des Landesprojektes "NRW bewegt seine Kinder" einfließen.

(mkl)
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