Straßenmusikfest in Leverkusen Tolle Stimmung - "Streetlife" ließ keine Wünsche offen

Leverkusen · Die Erwartungen konnten gar nicht übertroffen werden, denn die gestellten Ansprüche an "Streetlife", Leverkusens größtes Straßenmusikfest, sind nach 18 Jahren fortwährend toller Stimmung inzwischen so hoch, dass man sie praktisch nicht mehr toppen kann.

50 Bands beim Streetlife Festival 2014 in Leverkusen
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50 Bands beim Streetlife Festival 2014 in Leverkusen

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Aber die Wünsche des gehobenen Publikums, das — gefühlt — noch nie in so großer Zahl an die untere Hauptstraße in Wiesdorf strömte, wurden erfüllt. Im nächsten Jahr soll alles noch besser werden; Dann feiert Streetlife 20-jähriges Bestehen. Viele Bands nahmen ihren diesjährigen Auftritt vorsorglich zum Anlass und forderten die Zuhörer auf, bei den Verantwortlichen des Leverkusener Jazz-Clubs vorstellig zu werden, damit sie 2015 auf der Geburtstagssause auf jeden Fall mitmachen dürfen.

In der Tat: Viele Musiker empfinden es als große Ehre und Anerkennung, Teil des Festes in der Bannmeile des Vereinslokals Topos sein zu dürfen — und erhalten dabei zum überwiegenden Teil nicht einmal eine Gage oder Aufwandsentschädigung. So trafen sich Peter (Lorenz) und Pit (Hupperten), J.R. und Tobias oder wie sie sonst alle heißen, die Musiker der insgesamt 48 Gruppen des dreitägigen Musikprogramms.

Peter Lorenz reiste aus Berlin an: Er trommelte seine Jungs aus einstigen Leverkusener Zeiten zusammen, um ihre unermüdlichen Fans wieder in Verzückung zu versetzen. Lorenz, als Maler und Künstler längst eine anerkannte Größe, mischt auch die Musikszene an seinem neuen Standort Berlin auf, und zwar mit dem "Taschenblues-Orchester".

Oder die J.R. Band: Jazz-Lev-Vorsitzender Wolfgang Orth bekam Gänsehaut, wie er bei seiner Ansage demonstrierte, weil der Holländer Jan Rijbroek für seinen ersten Auftritt nach einer krankheitsbedingten längeren Pause (drei Herzoperationen) sich ausgerechnet Streetlife ausgesucht hatte. Durchaus lohnten sich auch Konzerte eher nicht so bekannter Namen, wie beispielsweise Ivan Ivanovich & Kreml Krauts, die nach ihrem ausgefallenen Aufritt vor einigen Monaten im "topos" mit ihren Liedern von "Schnitzel, Wodka und Schmerz" spontan ins Streetlife-Programm aufgenommen wurden.

Eine feste Streetlife-Größe ist längst die Wermelskirchener Coverband "Rubber Soul", die das Repertoire der Beatles rauf und runter imitiert. Da wunderte es nicht, dass ältere Zuhörer die Mehrheit des Publikums bildeten. Denn wer lässt sich nicht gern im Kreis der Gleichgesinnten an seine Jugendtage erinnern, als die Fab Four zum Synonym einer neuen lockeren Lebenseinstellung wurden. Die Rahmenbedingungen für Streetlife anno 2014 waren selten so gut: keine besonderen Vorkommnisse, die Polizei brauchte gar nicht erst zu kommen, die im Wetterbericht angekündigten Gewitterschauern machten bis auf eine kaum erwähnenswerte Ausnahme einen Bogen um Wiesdorf.

Die Temperaturen waren so angenehmen, dass es richtig viel Spaß machte zu verweilen und den Getränkeverkauf, mit dem die ganze Schose schließlich finanziert wird, in die Höhe zu treiben. Man darf jetzt wirklich gespannt sein, wie es Streetlife im Geburtstagsjahr 2015 es schaffen will, eine kaum vorstellbare Steigerung hinzukriegen.

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