Leverkusen Theater als Schule für den Alltag und das Leben

Leverkusen · Welche Facetten hat das Leben zu bieten? Mit dieser Frage setzten sich die Schüler der Käthe-Kollwitz-Schule in Rheindorf auseinander. Von der sechsten bis zur zehnten Klasse erarbeitete die Zöglinge aus dem Wahlpflichtfach "Darstellen und Gestalten" künstlerische Ansätze.

 Schüler der Käthe-Kollwitz-Schule gestalten einen Bühnen-Abend.

Schüler der Käthe-Kollwitz-Schule gestalten einen Bühnen-Abend.

Foto: UMI

Nun brachten sie das Erarbeitete in der Aula auf die Bühne - mit interessanten Ansätzen. Spätestens der Auftritt der zehnten Klassen ließ die rund 300 Gäste etwas grübelnd zurück.

Nachdem sich die Schüler mit profillosen Masken an die Seiten des Raumes gestellt hatten, klapperte, klopfte und kratzte es aus allen Ecken und Enden. Mit Töpfen, Ketten und Gartenbedarf erzeugten die Akteure auf der Bühne stehend Lärm, der immer lauter wurde - ehe sie alle auf einmal zu Boden gingen, und es ruhig in dem Raum wurde.

Diese Performance sorgte zwar für viel Applaus, aber auch ebenso viele imaginären Fragenzeichen über den Köpfen der Zuschauer. Den völligen Gegensatz zu den alten Hasen aus der Zehn, die bereits seit rund fünf Jahren den Kurs besuchen, bilden die Neulinge aus den sechsten Klassen. Erst seit zwei bis drei Monaten stehen sie auf der Bühne. In einem Schnupperkurs zeigt sich schnell, wer für den Kurs wirklich geeignet ist.

"Es reicht nicht, auf dem Schulhof der Pausenclown zu sein", betonte Theaterpädagogin Jutta Steiwer. "Viele haben plötzlich Angst, können sich nicht einlassen." Da müsse einigen Schülern oftmals nahegelegt werden, sich doch ein anderes Wahlpflichtfach zu suchen. Auf der anderen Seite ist Introvertiertheit kein Hinderungsgrund - im Gegenteil. "Mit Theatertechniken kann man sie überwinden", sagte Steiwer.

Bereits seit 2005 gibt es das Fach an der Rheindorfer Schule, die einzige im Stadtgebiet, deren Schulprofil die kulturelle Bildung ist. Natürlich bringe das nicht jeden Schüler "auf die Bretter, die die Welt bedeuten", erzählte die 48-Jährige lachend. Dennoch höre sie von Kollegen immer wieder, Schüler aus Darstellen und Gestalten verhielten sich in gewissen Situationen selbstbewusster. Bei Vorträgen in der Klasse und bei Auseinandersetzungen mit Erwachsenen zum Beispiel. "Das sind Kompetenzen, die sie hier erlernen", sagte Steiwer.

(brü)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort