Leverkusen Tempotafeln aus Quettingen für die ganze Welt

Leverkusen · Wohl jeder Kraftfahrer kennt die Anzeigetafeln, bei denen immer dann ein lachendes Gesicht aufleuchtet, wenn sich der Fahrer an die vorgegebene Geschwindigkeit hält, das aber bei jedem den Mund nach unten zieht, der zu schnell unterwegs ist. Diese Leuchthinweise gibt es nicht nur in vielen deutschen und europäischen Städten, sondern weltweit von Australien bis Norwegen. Was die meisten nicht wissen: Diese Anzeigetafeln, von denen alleine sieben in der Stadt Leverkusen an wechselnden Orten zu sehen sind, werden in in der Bahnstadt Opladen hergestellt und gebaut.

 Besuch bei der Bahnstadt-Firma "via traffic controlling": Chef Wilm-Hendrik Cronenberg (l.) zeigt Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn die Abteilungen seines weltweit agierenden Unternehmens.

Besuch bei der Bahnstadt-Firma "via traffic controlling": Chef Wilm-Hendrik Cronenberg (l.) zeigt Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn die Abteilungen seines weltweit agierenden Unternehmens.

Foto: Ralph Matzerath

Gestern besuchte Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn das seit zwei Jahren in der neuen Bahnstadt angesiedelte Unternehmen "via traffic controlling" an der Campusallee 1. Am Ende seines einstündigen Rundgangs mit Geschäftsführer Wilm-Hendric Cronenberg und Vertriebsleiter Gerd Brandtner, dessen Bruder übrigens der Ideengeber für diese Art von Geschwindigkeitskontrollen war, stellte der Stadtchef fest: "Ich sehe meinen Eindruck eines hochinnovativen Unternehmens bestätigt."

Dazu mag nicht zuletzt das hochmoderne, zweistöckige Produktionsgebäude, das auf einer Grundfläche von rund 1000 Quadratmetern errichtet und dessen Holzbauweise besonders ökologisch sein soll, das noch dazu den Energiebedarf deutlich unter die Norm drückt, beigetragen haben. Das in Europa führende Unternehmen entwickelt und produziert seit 1989 Hard- und Software für diverse Anforderungen im Straßenverkehr.

Radardetektoren zur Datenerfassung und Steuerung für die Stauerkennung auf Autobahnen sind nur ein Beispiel der Produktpalette. Rund 75 Prozent aller Artikel in insgesamt 35 Sprachen sind für den Export bestimmt und werden auf Kundenwunsch hergestellt.

Aktuell versucht man mit den Erzeugnissen, die von Geschwindigkeitsdisplays, über Verkehrszählgeräte bis hin zu Sensoren reichen, im amerikanischen Markt Fuß zu fassen. Damit das Unternehmen mit 28 Mitarbeitern zukunftsfähig bleibe, setze man auf eine starke Konstruktions- und Entwicklungsabteilung, sagte Cronenberg. Ziel sei, ergänzte Brandtner, die Optimierung von Verkehrsprozessen voranzutreiben, um den wachsenden Anforderungen im Straßenverkehr gerecht zu werden.

So ist über eine App möglich, Einstellungen an den Geräten zu verändern oder Daten per Bluetooth auszulesen und zu steuern. Insgesamt seien die Displays ein wichtiger Baustein der Verkehrserziehung, sagte Buchhorn. Schließlich sei es wichtiger, Geschwindigkeiten zu reduzieren, als Geld für Übertretungen zu kassieren.

(RP)
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