Leverkusen TBL streuen mehr als 100 Tonnen Salz

Leverkusen · Wupsi-Gelenkbusse kriegten gestern teils die Kurve nicht, etliche Schulen gaben den Schülern ab 11 Uhr schneefrei.

Dezember 2012: Schneebilder aus Leverkusen-Opladen
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TBL-Chef Reinhard Gerlich ist ein wahre Wetterfee. Vorgestern sagte er — zugegebenermaßen inspiriert vom Wetterdienst, den die Technischen Betriebe (TBL) beauftragt haben — für gestern zwischen 7 und 9 Uhr den Beginn des Schneefalls vorher. Gestern setzten kurz vor 9 die ersten Flocken ein. Und sorgten in ihrer Heftigkeit bereits binnen einer halben Stunde für mehrere Zentimeter Schnee und Verkehrschaos.

An der Ecke Auf'm Berg/Steinbücheler Straße kam ein Gelenkbus der Wupsi nicht mehr voran, blockierte so erstmal die übrigen Verkehrsteilnehmer. Auf der Gustav-Heinemann-Straße staute sich der Verkehr Richtung Wiesdorf, weil in Höhe Alkenrather Straße ein Van- und ein Pkw-Fahrer eine unliebsame Schneebegegnung hatten. Auf der Borsigstraße kam ein Lkw nicht die kleine Anhöhe in Richtung Alkenrath hinauf, ein EVL-Lastwagen drehte bei jeder neuen Anfahrt im Stopp-and-Go-Verkehr halbseitige Pirouetten.

Warndreieck auf der Abfahrt von der Fixheider Straße Richtung Europaring, liegengebliebener Pkw auf der Autobahnauffahrt zur A3, im Kreisel Pützdelle in Rheindorf hing ein Bus fest, ein anderer kam in Mathildenhof nicht mehr allein aus der Haltebucht...

f Wupsi "Wir haben auf allen Linien Schwierigkeiten", berichtete Wupsi-Sprecherin Juliane Krahforst am Vormittag. "Es gibt überall Verspätungen." Wie lange die Fahrgäste auf die Busse warten mussten, konnten sie nicht sagen. "Unter dem Schnee ist es glatt, gerade in Kurven rutschen die Gelenkbusse dann weg. Wir haben Mitarbeiter aus der Wartung mit Salz und Schaufel draußen", berichtete Krahforst. "Und unsere Fahrer geben über Funk problematische Stellen durch. Komplette Linien musste die Wupsi gestern nicht streichen, manche Busse konnten aber zeitweise Bushaltestellen an Steigungen wie in den Stadtquartieren Leimbacher Berg und Mathildenhof nicht anfahren.

d TBL Die TBL haben gestern bei der Straßenräumung mehr als 100 (von rund 3000 Tonnen eingelagertem) Salz auf die Straßen gebracht. "Wir haben angefangen, richtig zu streuen, als es auch angefangen hat zu schneien. Straßen.NRW hat vorab schon gestreut. Das macht bei einer Menge von zehn Zentimetern Schnee kaum Sinn", berichtet Gerlich. Routinemäßig waren aber auch die TBL schon früh morgens mit dem Streuwagen unterwegs. Nach 9 Uhr mussten die 16 TBL- und rund 90 Fremdfirmenmitarbeiter dabei die Fahrzeuge umschiffen, die sich — auch wegen Sommer- statt Winterreifen — im Kreise drehten. "Am Anfang war es kritisch wegen der Eisschicht unter dem Schnee. Insgesamt war es ein starker Einsatz", resümierte Gerlich nachmittags. Die TBL-Helfer waren bis 17 Uhr unterwegs, ein Fahrzeug bis 23 Uhr.

Heute beginnen die Einsatzkräfte ab 5 Uhr mit dem Freilegen der drei Fußgängerzonen. Gerlich: "Die Leute wollen doch zu den Adventsmärkten." Ebenfalls ab 5 Uhr ist ein TBLer mit einem Kontrollfahrzeug unterwegs, um Straßen, Fußgängerüberwege und Bushaltestellen zu kontrollieren. Je nach Ergebnis wird entschieden, ob die Großfahrzeuge raus müssen. "Wir haben am Wochenende Rufbereitschaft, für Samstag ist harter Frost angesagt."

d Schulen Viele Schulen ließen gestern die Schüler früher nach Hause gehen, so das Landrat-Lucas- und das Freiherr-vom Stein-Gymnasium und die beiden Gesamtschulen in Rheindorf und Hitdorf. "Wir haben Schüler auch von weiter her, etwa aus Wermelskirchen. Falls die Busse nicht kommen, muss jedes Kind noch vor der Dunkelheit auch zu Fuß bis nach Hause kommen können", erläuterte Bruno Bermes, Leiter der Gesamtschule Schlebusch, zum Schneefrei. Kinder der Stufen fünf bis acht durften um 11 Uhr nach Hause, ältere Schüler ab 12 Uhr. Zu ähnlichen Zeiten schickten auch andere Schulen die Schüler heim. Oder zur Rodelstrecken-Einweihung auf dem Zuckerbuckel am Oulusee.

d Polizei Die Behörde meldete für 6 und 13 Uhr 20 Blechschäden auf Leverkusener Stadtgebiet, auf den Autobahnen im Zuständigkeitsbereich 15, in Köln 113 Unfälle. Bis 16 Uhr kam die Polizei auf 237 Blechschäden und neun Unfälle mit Verletzten in ihrem Bereich. 30 weitere Unfälle waren gegen 16.30 Uhr schon bekannt, aber noch nicht von der Polizei komplett aufgenommen.

(RP)
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