Leverkusen Tauziehen um Markt Wiesdorf

Leverkusen · Der Streit um den geplanten Umbau von Marktplatz Wiesdorf und angrenzenden Straßen bis hin zur Nobelstraße geht weiter. Die Bürgerinitiative "Wohnliches Wiesdorf" versucht sich als Schlichter, um das Projekt zu retten.

wiesdorf Der seit Jahren geplante Umbau des Marktplatzes in Wiesdorf zur multifunktionalen Veranstaltungsfläche mit hohem "Aufenthalts-Charakter" dank Festen und nett einladender Gastronomie drohte vor Wochen schon zu scheitern. Die CDU-Fraktion war drauf und dran, das ganze Projekt zu kippen. Bei den Händlern wiederum zelebrieren speziell die Marktbeschicker ihren eigenen Widerstand gegen den Umbau. Denn: Danach sollen die Wochenmärkte grundsätzlich auf dem Marktplatz und nicht mehr in der Fußgängerzone bis hin zum Kaufhof stattfinden. Dies lehnen die Marktleute ab.

Frontenkrieg am Marktplatz

Mit leichtem Entsetzen verfolgt Wolfgang Otternberg die teils hitzige Diskussion. "Die öffentlichen Äußerungen nehmen an Schärfe zu, die Positionen scheinen unüberbrückbar", analysiert der Vorsitzende der Bügerinitiative "Wohnliches Wiesdorf". Dies schade dem Stadtteil. Ein Kompromiss müsse her, aber "wie bekommt man die Kuh vom Eis, ohne dass sie einbricht und ertrinkt?", fragt Otternberg in einer Stellungnahme seiner Bürgerinitiative. Sein Lösungsvorschlag: zügiger Umbau des Marktplatzes. Punkt. Die Entscheidung, ob und wann die Marktbeschicker mit ihren Ständen auf den "neuen" Markt umziehen, könne losgelöst vom Umbau und auch zeitlich unabhängig vom Projekt entschieden werden. Alle sollten sich vor Augen führen: "Es geht vorrangig um den Marktplatz, nicht um den Markt!"

Wie etwa die Vertreter von Grünen und FDP findet auch der Bürgerinitiativen-Mann, dass Wiesdorf einen attraktiven Gegenpol zum ECE-Kaufzentrum braucht, damit der City-Teil um Kaufhof, Breidenbachstraße und Hauptstraße gute Existenzchancen behalte. Diese Attraktivierung müsse allerdings bald geschehen: "Erst Monate nach der ECE-Eröffnung kann es zu spät sein", argumentiert Otternberg. Damit befindet er sich auf einer Linie mit Prof. Ackers, der die grundsätzlichen Ideen für den Umbau lieferte und ebenfalls "schnelles Handeln" empfahl.

Gestern kritisierte FDP-Bundestagskandidat Benedikt Vennemann den lokalen Streit. Der Freidemokrat warf der CDU und SPD vor, kleinlich zu handeln, weil "nicht alle eigenen Interessen komplett" durchgesetzt werden konnten.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort