Leverkusen Tanztheater zu Heimat und Flucht

Leverkusen · Was bedeutet Heimat, und wie ist es, wenn man ganz plötzlich aus dieser Heimat flüchten muss? Mit dieser Frage befasst sich das Tanztheater Leverkusen in ihrem diesjährigen Theaterstück "Spieglein, Spieglein", das am Samstagabend im Forum Premiere feierte.

 Das Tanztheater der Jugendkunstgruppe hält in dem Stück "Spieglein, Spieglein" dem Publikum einen Spiegel vor.

Das Tanztheater der Jugendkunstgruppe hält in dem Stück "Spieglein, Spieglein" dem Publikum einen Spiegel vor.

Foto: Uwe Miserius

"Das Stück handelt von Flucht und Heimat und setzt sich besonders mit der momentanen Flüchtlingssituation auseinander", berichtet Choreographin Monika Piechowicz. "Die Darstellerinnen haben ihre eigenen Ideen, Gedanken und Eindrücke eingebracht, und ich habe das Ganze dann in eine Choreographie übersetzt."

Mit einzelnen Geschichten, einfachen Requisiten und schlichten Kostümen versuchen die Tänzerinnen, sich selbst, dem Publikum und der Gesellschaft "den Spiegel vorzuhalten". Dabei gibt es nur wenige Sprechanteile. Teil des Stücks ist außerdem ein Video mit dem Thema "Heimat", in dem die Teilnehmerinnen sagen, was Heimat ausmacht und was es für sie bedeuten würde, wenn sie sie verlassen müssten.

Das Ensemble besteht aus neun Tänzerinnen: Annika Lenic, Elene Gorki, Marion Schuchardt, Melanie Seven, Alina Podolski, Alena Zimmermann, Merle Munkel, Milena Cestao und Salomé Razaq.

Alina Podolski ist mit 22 Jahren das älteste Mitglied der Gruppe und seit acht Jahren an jeder Aufführung beteiligt. "Ich finde, es ist ein sehr aktuelles und wichtiges Thema, mit dem wir uns diesmal befassen", betont sie. "Es geht darum, dass wir uns hineinfühlen können in das, was uns begegnet, um somit das Thema aus einem ganz anderen Blickwinkel zu präsentieren." Milena Cestao ist ähnlicher Meinung: "Für mich ist es eine Form und Möglichkeit, mich nicht nur theoretisch mit aktuellen Ereignissen zu beschäftigen, sondern zu versuchen, mich auch menschlich damit zu befassen und sie emotional zu empfinden. Sich also nicht nur mit dem Kopf, sondern auch mit dem Herzen damit auseinanderzusetzen", sagte sie.

Die Nachfrage nach den Karten war so groß, dass man laut Monika Piechowicz darüber nachdenkt, eine weitere Vorstellung zu geben. Wann diese stattfinden wird, ist allerdings momentan noch nicht klar.

(jubre)
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