Wochenendprogramm für Familien: Freilichtmuseum Lindlar Entdeckerreise ins Bergische

Lindlar · Ein Tag im Freilichtmuseum Lindlar ist wie ein Ausflug in eine andere Welt. In die der Menschen, die früher zwischen Rösrath und Hilden, Dormagen und Wermelskirchen daheim waren. Zum Muttertag lockt eine tierische Veranstaltung.

 Das Mini-Wohnhaus ist einer der Hingucker im Freilichtmuseum Lindlar. Hier lebten einst bis zu zehn  Menschen auf 40 Quadratmetern.

Das Mini-Wohnhaus ist einer der Hingucker im Freilichtmuseum Lindlar. Hier lebten einst bis zu zehn  Menschen auf 40 Quadratmetern.

Foto: Museum

Ein kleines Häuschen auf einer Anhöhe, zwischen den dicken Fachwerk-Balken finden winzige Fenster Platz, ein Stachetten-Zaun drumherum. „Würde als Ruhesitz ausreichen“, sagt ein älterer Herr, als er durch die Eingangstür tritt in einen Raum, der gleichzeitig Flur, Küche, Garderobe und Waschkaue ist. Eine Stiege führt ins erste Obergeschoss, eine Tür in die gute Stube nebenan. Der Herr kratzt sich am Kopf: „Also fast, meine ich.“

So wie ihm geht es wohl vielen Besuchern des Freilichtmuseums Lindlar, wenn sie auf ihrem Rundgang durchs hübsch-hügelige Gelände zwischen Baugruppen, Äckern, Feldern, Wiesen, Weiden und schattigen Bäumen zum Kleinwohnhaus aus Hilden kommen. Leben auf 40 Quadratmetern. Klar, manch’ Studentenbude ist kleiner. Nur: Hier lebten früher, also etwa um 1900, bis zu zehn Personen. Das Wort muckelig bekommt da fast eine neue Bedeutung.

Das Haus aus Hilden ist nicht der einzige Hingucker im Freilichtmuseum in Lindlar. Die St.-Barbara-Kapelle auf dem Hügel gegenüber lockt ebenso als Fotomotiv wie das stattliche Forsthaus aus Bergisch Gladbach-Broichen, das mit seiner Holzfassade eher an den Schwarzwald denn ans Bergische Land erinnert. Ein Trafohäuschen im Schieferstil, Bauernhöfe, ein Steinbruch mit Steinhauerhütte, ein zum Glück in Betrieb befindlicher Kiosk aus Wermelskirchen, eine Schmiede, ein Bandwerberhäuschen, eine Seilerei, eine urige Gaststätte, ein Backhaus... Für Familien, aber auch für alle anderen Interessierten ist das LVR-Freilichtmuseum Lindlar ein echter Entdeckerausflug, der auf wunderbare Weise Natur und Kultur, Geschichte und Geschichten miteinander verbindet. Besonders begehrt: Zusehen und Mitmachen bei Handwerksvorführungen, zum Beispiel in der Seilerei, und die Waren, aus dem Backhaus, die – kaum fertig – von Besuchern erstanden werden.

Passend zum Muttertag am Sonntag, 12. Mai, veranstaltet das Museum den „Tierkinder- und Bergischer Schäfertag“. Von 10 bis 18 Uhr können Besucher Lämmchen, Zicklein und andere Jungtiere bestaunen und sich von den engagierten Züchtern informieren lassen. Mit dabei ist auch die Interessengemeinschaft Oberbergischer Schafhalter mit der größten Bergischen Schafrassenschau und Hütehundvorführungen, die Arche Gruppe Bergisch Land mit alten, vom Aussterben bedrohten Haustierrassen und der Naturpark Bergisches Land mit seiner Entdeckerjurte.

Weitere Infos zu Baugruppen, zur kulinarischen Versorgung im Museum und zu Führungen und Veranstaltungen unter https://freilichtmuseum-lindlar.lvr.de.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort