Sascha Weidner verkauft selbst hergestellte Marmeladen, Ketchups und Chutneys Täglich frische Küche im Feinkochtopf

Opladen · Sascha Weidner verkauft in seinem Geschäft an der Kölner Straße reine Gewürze sowie selbst hergestellte Marmeladen, Ketchups und Chutneys.

 Sascha Weidner tüftelt lange an seinen Rezepten, bevor seine Kunden sie schließlich genießen dürfen. Marmeladen, Ketchup, Chutneys und mehr werden im Feinkochtopf verkauft.

Sascha Weidner tüftelt lange an seinen Rezepten, bevor seine Kunden sie schließlich genießen dürfen. Marmeladen, Ketchup, Chutneys und mehr werden im Feinkochtopf verkauft.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Am einzigen kühleren Tag in diesen Sommerwochen Linsensuppe auf die Tageskarte zu setzen, das war ganz offensichtlich die richtige Entscheidung. Der kleine Laden an der Kölner Straße brummte und mittags um 14 Uhr war der Feinkosttopf ausverkauft. Nicht einmal der Koch und seine Mutter konnten noch etwas essen. So mag es Monika Weidner, die ihrem Sohn seit der Eröffnung des Geschäfts vor knapp acht Jahren mit Cafébetrieb im Laden und beim Servieren hilft.

Die Küche ist sein Revier. Sascha Weidner hat eine Ausbildung zum Konditor absolviert, bevor er sich selbständig machte. Und da lernte er auch das Kochen von Marmelade, das eigentlich die Ursprungsidee bei Geschäftseröffnung war. „Wir haben uns damals genau umgesehen und überlegt: was fehlt in Opladen?“, erzählt Monika Weidner.

Das war ein breites Angebot für gute Gewürze und handgemachte Marmeladen, die etwas von den 08/15-Rezepturen der Fabrikfertigungen abweichen.

Damit stand das Grundkonzept für ein Sortiment, das inzwischen noch ausgeweitet wurde. Alleine bei den Marmeladen hat sich Sascha Weidner mit Fantasie und Experimentierfreude ausgetobt. Fast 90 Sorten stehen in den Regalen, alle mit den einheitlichen, selbstgedruckten Etiketten, die Ruhe in das bunte Bild bringen. Derzeit gibt es da schon einige Lücken, die Obst-Saison beginnt ja gerade erst. Da kocht der Inhaber das, was der Markt gerade hergibt, immer kleine Mengen. „Nie mehr als zwei Kilogramm Obst auf einmal. So wie man es in der eigenen Küche macht.“

Wie zu Hause ist grundsätzlich das Prinzip im Feinkochtopf. Das gilt auch für den Mittagstisch, der anfangs gar nicht vorgesehen war, aber inzwischen sehr erfolgreich läuft. Größtenteils sind es Stammkunden, darunter viele Berufstätige, die sich hier in ihrer knappen Mittagspause an den langen Tisch setzen. Sie werden schnell bedient, denn es gibt genau ein Gericht zur Auswahl, täglich ein anderes. Jeweils in einer vegetarischen oder veganen Variante und für Fleischesser.

„Wenn wir sonntags die Wochenkarte zusammenstellen, dann achten wir nicht nur auf saisonale Kost, sondern sehen uns auch die Wettervorhersage an“, erzählt Monika Weidner. An sehr heißen Tagen gab es zum Beispiel Salate mit Baguette. Die aktuelle Karte steht auch auf der Homepage. Damit keine Lebensmittel weggeworfen werden, sind die Portionen klein. Aber jeder kann einen kostenlosen Nachschlag bekommen. Für Kaffee-Gäste am Nachmittag hält Sascha Weidner frisch gebackenen Kuchen wie aktuell eine Engadiner Nusstorte vor. Außerdem hat er drei verschiedene Sorten Eissplittertorte im Gefrierschrank. Alles selbstgemacht, versteht sich.

Ebenso die pikanten Fruchtaufstriche und Chutneys und Relish in verschiedenen Abstufungen von mild bis höllisch scharf. Über ein Jahr hat Weidner herum probiert, bis er eine Ketchup-Rezeptur ausgetüftelt hatte, die seinen Ansprüchen genügt. Es war gar nicht so einfach, den angestrebten Geschmack zu erreichen, aber gleichzeitig wenig Zucker zu verwenden, beschreibt er das Problem.

Inzwischen füllt er nicht nur die Grundvariante in kleine Flaschen (ohne Konservierungsstoffe und Geschmacksverstärker), sondern auch ganz unterschiedlich gewürzte. Inzwischen sind es 30 verschiedene Ketchup-Varianten und Barbeque-Saucen. Die große Auswahl an Gewürzen bezieht er von einer Gewürzmühle am Niederrhein in größeren Dosen. Vor Ort verpackt sie Monika Weidner nur kleine Mengen in Tütchen, die im Regal von einem Schiebe-Vorhang vor Licht geschützt sind. Der Rest wird dunkel in Dosen aufgehoben, damit alles frisch und ansehnlich bleibt.

Es gibt außerdem besondere Limonaden aus der Region, Backmischungen aus einer oberbergischen Mühle und Kölner Schamong-Kaffee.

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