Nahrhafte Spendensammlung in Opladen Suppenessen an Marienschule bringt 6200 Euro für Ukraine

Leverkusen-Opladen · Symbolische Akte, um die Solidarität mit der Ukraine zu bekunden, waren dem Opladener Gymnasium zu wenig. Mit der Kirchengemeinde Sankt Remigius und weiteren Unterstützern folgte am Sonntag eine ebenso tatkräftige wie leckere Aktion auf dem Schulhof.

 Erik Wittenberg, der Koch der Altstadtfunken, verteilte am Sonntag Suppe aus der  Gulaschkanone auf dem Schulhof der Marienschule.

Erik Wittenberg, der Koch der Altstadtfunken, verteilte am Sonntag Suppe aus der  Gulaschkanone auf dem Schulhof der Marienschule.

Foto: Uwe Miserius

Verdutzt schaute Schulleiterin Annette Schäfer auf einen Teil ihres Schulhofs. Der war gegen Mittag so voll geworden, dass die 49-Jährige es kurz kaum glauben konnte. Grund für den Menschenauflauf war eine Aktion der Marienschule Opladen in Zusammenarbeit mit der Kirchengemeinde Sankt Remigius. Eltern und Schüler hatten wundervoll duftende Suppen gekocht und Kuchen gebacken, um mit dem Erlös aus dem Verkauf Betroffene in der Ukraine zu unterstützen.

„Wir alle haben uns Gedanken gemacht“, erzählte Schäfer, „es ist wichtig für eine Schulgemeinschaft, dass man etwas tut.“ Zwar habe es auch an dem Gymnasium einige symbolische Akte gegeben, doch das reiche nicht: „Von der symbolischen Ebene, muss es in die Tatkraft übergehen.“ Mit der Gemeinschaftsaktion möchte die Schule nicht nur beweisen, dass sie tief im Ortsteil verwurzelt ist, sondern zudem ihren vielen Schülern aufzeigen, dass diese humanitäre Krise nur gemeinsam zu bewältigen ist.

So verkauften Lehrer, Eltern und Schüler nach dem Gottesdienst in Sankt Remigius diverse Suppen. Vielleicht war es deren Duft, der viele Menschen anzog. Chili-, Kürbis-, Kartoffel-, Lauch- und sogar Pizza- und Gyrossuppe fanden sich in den großen Töpfen, aus denen mit ebenso großen Kellen geschöpft wurde. Die Teller und das Besteck stellte das Remigius-Krankenhaus zur Verfügung, die Bäckerei Nöres gab Brot dazu, und die Altstadtfunken standen mit einer Gulaschkanone bereit, in deren Bauch allein hunderte Liter Suppe lagerten. Insgesamt kamen mehr als 6200 Euro Spenden zusammen, die an die Malteser übergeben werden. „Wir sind superzufrieden“, betonte Schäfer glücklich.

Geld allein hilft nicht weiter, fand Lehrerin Mirjam Lowinski. Zusammen mit einer Kollegin des Landrat-Lucas-Gymnasiums organisierte sie einen Lkw, der Sachspenden an die Grenze bringt. Zwei Kellerräume der Schulen waren schnell gefüllt. „Mit diesen Mengen habe ich nicht gerechnet“, erzählte sie. „Ich bin total überwältigt.“ Neben Kleidung kamen Dinge des alltäglichen Bedarfs und Babysachen zusammen.

Die Schüler beschäftigen die Ereignisse in der Ukraine ebenso. „Uns hat es geschockt“, berichtete die 18-jährige Joelina, „als wir mitbekommen haben, dass Menschen wegen eines Krieges, der nur von einer Person gewollt ist, aus ihrer Heimat fliehen müssen.“ 

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