A1-Rheinbrücke Leverkusen Studie: Sperrung hat 60 bis 80 Millionen Euro gekostet

Leverkusen · Die plötzliche, ungeplante Sperrung der A1-Rheinbrücke bei Leverkusen vom 1. Dezember 2012 bis 3. März diesen Jahres hat einer Studie des Institute for Economic Research and Consulting zufolge volkswirtschaftliche Kosten in Höhe von 60 bis 80 Millionen Euro verursacht.

 92 Tage war die A1-Brücke Anfang des Jahres für Lkw über 3,5 Tonnen Gesamtgewicht gesperrt.

92 Tage war die A1-Brücke Anfang des Jahres für Lkw über 3,5 Tonnen Gesamtgewicht gesperrt.

Foto: Miserius (Archiv)

92 Tage war die A1-Brücke Anfang des Jahres für Lkw über 3,5 Tonnen Gesamtgewicht gesperrt. Die Studie von Prof. Dr. Wolfgang Schulz und Miriam Mainka hat im Auftrag der Initiative Pro Mobilität, dessen Präsidium unter anderem die ehemaligen Minister Dr. Peter Fischer und Matthias Wissmann angehören, jetzt die gesamtwirtschaftlichen Kosten für unterschiedliche Ausweichrouten exemplarisch kalkuliert.

Ergebnis: Je nach Routenwahl und Verkehrssituation auf den Ausweichstrecken seien Kosten zwischen 31 und 250 Millionen Euro anzusetzen. Hier einige Details:

— Der Güterverkehr musste während der dreimonatigen Sperrung Umwege von im Schnitt 20 Kilometern pro Fahrt zurücklegen.

— Jeden Tag waren davon rund 15.000 Lkw betroffen.

— Die volkswirtschaftlichen Kosten entstanden der Untersuchung zufolge vor allem durch Zeitverluste, höhere Betriebs- und Kraftstoffkosten, allerdings auch durch Unfälle, Lärm sowie Umweltauswirkungen.

Das Ergebnis der Untersuchung zeigt nach Aussage von Pro Mobilität, dass die eingeschränkte Nutzung oder sogar eine Totalsperrung von Brücken mit sehr hohen gesellschaftlichen Kosten verbunden sind, vor allem für die Nutzer, aber auch in den Bereichen Umwelt und Verkehrssicherheit.

"Gerade bei Brücken kommt es aufgrund ihrer strategischen Bedeutung im Straßennetz darauf an, durch rechtzeitige Planung und Finanzierung den Sanierungsstau gesamtwirtschaftlich effizient abzuarbeiten", lautet denn auch eine der Forderungen des Verbandes.

Es könnte übrigens noch nicht der letzte volkswirtschaftliche Schaden gewesen sein, der durch die marode Brücke verursacht worden ist, warnt Pro Mobilität: Eine erneute Sperrung vor Fertigstellung des für 2020 geplanten Neubaus (geschätzte Baukosten 200 Millionen Euro) schließe Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) "explizit nicht aus".

(RP)
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