Sieger des Studentenwettbewerb gekürt Junge Ideen für das Bahnhofsquartier Leverkusen-Mitte

Wiesdorf · Siegerentwurf eines Studentenwettbewerbs kleidet den neuen Bahnhof in Wiesdorf in ovale Formen und schafft so eine Verbindung zum Busbahnhof.

 Lea Möhlen und Phil Graalmann  zeigen ihren Entwurf für den Bahnhof-Mitte.

Lea Möhlen und Phil Graalmann  zeigen ihren Entwurf für den Bahnhof-Mitte.

Foto: Uwe Miserius/Uwe miserius

Studenten können Großes bewirken in Leverkusen. Die Umgestaltung des Bahnhofs in Wiesdorf liegt praktisch in ihren Händen. Jedenfalls bei dem Studierendenwettbewerb „Bahnhofquartier Leverkusen-Mitte“. Impulse für eine zukünftige Gestaltung des Areals können sie aber durchaus geben.

Nicht erst seitdem der im vergangenen Jahr gebaute und vielfach kritisierte Omnibusbahnhof (ZOB) in Wiesdorf nach langer Bauzeit und „Kostenexplosion“ einen architektonischen Preis gewann, hat die Stadt bei der Gestaltung des neuen Bahnhofs ebenfalls große Pläne – Stichwort Multifunktionalität.

Die hebt Oberbürgermeister Uwe Richrath besonders hervor: In den 70er Jahren habe die Stadt lediglich auf Funktionalität gesetzt. „Heute wollen wir neue Akzente setzen, die die Ästhetik damit verbindet“, betont der Oberbürgermeister. In die Wege geleitet hatte Andrea Deppe, Baudezernentin, den Wettbewerb für Studierende. Das Ziel: einen öffentlichen Diskurs schaffen. Und zwar durch Menschen, die auch häufig Bahn fahren. Studenten also. Insgesamt 18 Architektur-Studenten der Düsseldorfer Hochschule gestalteten im Sommersemester 2021 ihre Entwürfe: zwei Studenten, ein Team.

Lea Möhlen und Phil Graalmann belegten den ersten Preis mit ihrer Idee, den Bahnhof optisch an den ZOB anzupassen. Heißt: ovale Formgebung, um ein zusammenhängendes Bahnhofsquartier entstehen zu lassen. Dachbegrünung sowie Aufenthaltsmöglichkeiten zum Verweilen waren Kriterien für die Gestaltung. Und dabei immer die Frage: Wie sollen wir für morgen bauen?

„Das derzeitige Empfangsgebäude wird im Rahmen des RRX-Gleisausbaus ab 2022 durch die DB AG abgerissen“, berichtet die Baudezernentin, „Die DB AG stellt zwar eine Übergangslösung in Form einer Überdachung für die Haltestelle her. Wenn wir aber ein multifunktionales Bahnhofsgebäude haben wollen, müssen wir Investoren für dieses Projekt begeistern.“

Aktuell sind rund drei Millionen Euro im städtischen Haushalt vorgesehen. „Wir hatten den Luxus, nicht an Geld denken zu müssen“, hebt Oguzhan Dilbirligi hervor. Und Deppe schließt an: „Gute Architektur ist nicht zwingend teuer“. „Die Stundenten sollten über den Tellerrand schauen“, sagt Professor Robert Niess der Hochschule Düsseldorf. Sie konnten ihrer Kreativität also freien Lauf lassen? Nicht ganz. Dennoch habe es klare Vorgaben bei der Gestaltung gegeben, betont er. Ökologie und Aufenthalt standen im Vordergrund. Außerdem Voraussetzung: ein Fahrradparkplatz, Aufzüge und Beachtung der Fläche.

Aus den anfänglichen Sorgen zur Umsetzung der Studenten entwickelte sich rasch Begeisterung bei Deppe über die Gestaltung des „Eingangs zur Stadt“. Der Bau des neuen Quartiers lässt allerdings noch bis 2023, nach Fertigstellung der RRX-Bauarbeiten, auf sich warten.

„Die Möglichkeit zu haben, etwas zu realisieren, gibt uns einen ganz neuen Anreiz“, sagt Studentin Marian Jungermann. Verbindlich ist das Projekt nicht. Aber wer weiß, vielleicht werden die frisch gebackenen Studenten doch Teil von etwas ganz Großem.

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