Leverkusen Studenten-Umfrage: Schlebuscher Passanten sind besonders zufrieden

Leverkusen · Eine Umfrage zum Einzelhandel hat die Zentren Wiesdorf, Schlebusch und Opladen gegenübergestellt. Die City Wiesdorf ist das Haupteinkaufszentrum.

Wer geht wo einkaufen, wie viel Geld geben die Kunden aus und welche Auswirkungen hat die Rathaus-Galerie auf die City? Diesen Fragen haben sich 16 Studenten des Geographischen Instituts der Uni Köln angenommen. Sie befragten an drei Tagen 446 Passanten in Wiesdorf, Opladen und Schlebusch rund um den Einzelhandel. Das Projekt ist eine Kooperation zwischen der Stadt und der Uni. Auftraggeber ist die städtische Wirtschaftsförderung (WfL). Die Ergebnisse im Überblick:

City Die Befragungen haben ergeben: Die City ist das Hauptzentrum Leverkusens. Dessen Einzugsgebiet ist weitaus größer als das von Opladen und Schlebusch — aus allen Stadtteilen kommen Kunden, ebenso aus dem Umland (Kölner Nordosten). Eine wichtige Magnetfunktion erfüllt die Rathaus-Galerie. Über 50 Prozent der Befragten gaben an, seit der Eröffnung häufiger als zuvor in die City zu kommen. Während Lebensmittel vorzugsweise am Wohnstandort gekauft werden, dominiert die City bei Kleidung, Schuhen, Sportartikeln und Co..

Positiv bewerteten die Kunden die günstige Anbindung an den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV), schlecht kamen Ambiente und Architektur (besonders im Bereich Kaufhof) weg. Die jüngeren Passanten (16-24 Jahre) gaben an, sich im Bereich Mode höhere Qualität und mehr Markenvielfalt zu wünschen.

Im Vergleich zu den anderen beiden Zentren gaben in Wiesdorf mehr Menschen an, auch zur Freizeitgestaltung die City zu besuchen.

Opladen Im Zentrum gehen hauptsächlich Opladener und Kunden aus den benachbarten Stadtteilen einkaufen. Neben dem reinen Shopping nutzen viele Kunden die Fußgängerzone (Kölner Straße) auch für Dienstleistungen wie etwa Arztbesuche.

Positiv sahen die Befragten auch hier die Anbindung an den ÖPNV. Sie bemängelten aber die Atmosphäre, die Architektur und das "schlechte" Warenangebot. Viele Kunden gaben an, sich mehr Fachhändler zu wünschen, vor allem zwecks guter Beratung. Beim Warenangebot fiel die Bewertung deutlich schlechter aus als in Schlebusch und Wiesdorf. Als Verbesserungsvorschläge nannten die Kunden mehr Grünflächen und Außen-Sitzgelegenheiten.

Schlebusch Auch Schlebusch zieht hauptsächlich Kunden aus dem eigenen Stadtteil und der näheren Umgebung an. Positiv bewertet wurden die Atmosphäre und die Architektur. Besonders die älteren Kunden äußerten sich zufrieden beim Warenangebot. Kritik gab es von den jüngeren Passanten — sie wünschen sich bei Kleidung höhere Qualität und mehr Auswahl.

Kritische Stimmen Über den Nutzen solcher Umfragen lässt sich streiten, findet ein RP-Online-Leser. Er findet, es nutze nichts, die Probleme von Opladen regelmäßig zu erfassen, weil sie seit Jahren bekannt seien. "Wo bleiben die Maßnahmen und vor allem die Konzepte, um Opladen zu helfen. Die Bahnstadt allein kann nicht der Rettungsanker sein, sonst gäbe es bereits erkennbare Tendenzen. Opladen fühlt sich abgehängt", schreibt er.

(RP/rl)
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