Schloss Morsbroich CDU, FDP, OP Plus wollen Wald verschonen

Leverkusen · Nächste Runde im Streit um Parkplätze an Schloss Morsbroich. Montag diskutiert der Rat über neuen Antrag.

 Der ältere Herr mit Brille und im Mantel ist der Künstler Max Bill bei der Aufstellung der Säule am Schloss.

Der ältere Herr mit Brille und im Mantel ist der Künstler Max Bill bei der Aufstellung der Säule am Schloss.

Foto: Ulrich Schütz

Das politische Tauziehen um die Zukunft von Schloss Morsbroich steht vor einem vorläufigen Höhepunkt. Für die Stadtratssitzung am Montag haben CDU, FDP und Opladen plus gestern einen neuen Parkplatz-Antrag gestellt. Kernpunkte: Die Stadt soll 50 neue Pkw-Stellflächen  im Bereich der heutigen Schloss-Feuerwehrzufahrt schaffen: „Dabei ist ein geringstmöglicher Eingriff in das Landschaftsschutzgebiet zu beachten.“ Der „Schloss-Wald“ an der Gustav-Heinemann-Straße soll verschont bleiben.

Der am Freitag an Oberbürgermeister Uwe Richrath geschickte Antrag entspricht dem Kompromissvorschlag des Museumsvereins. Wer sich von den anderen Fraktionen und Gruppen noch dem Antrag anschließen wird, blieb am Freitag offen. Bürgerliste und SPD waren im Vorfeld gefragt worden, ob sie mitmachen wollen. Daraus wurde bis zum Mittag nichts. SPD und Grüne hatten zuletzt kategorisch jeden Eingriff in den äußeren Schlosspark abgelehnt.

In dem jetzigen Parkplatz-Antrag wird auch der komplette Rückbau der Baustraße zwischen Klinikum und Gustav-Heinemann-Straße und die Wiederaufforstung dieses Waldstückes mit geschätzt 70 Bäumen gefordert. Grüne und SPD wollen dort bislang einen Fußweg Richtung Klinikum-Parkhäuser akzeptieren. Zudem soll die Stadt die Parkplatz-Kapazität am Schloss und in der Nähe im Internet kontinuierlich anzeigen. Die Einrichtung von Fahrradstellplätzen mit Ladesäulen für E-Räder sowie bei Bedarf das Angebot eines Museumsbusses sollen das Angebot abrunden.

Die „konkrete Lösung“ der Parkplatzfrage könnte nach Vorstellung von CDU, FDP und OP plus Bestandteil in einem Wettbewerb von Landschaftsarchitekten gefunden werden. Die Fachleute müssten dann auch klären, ob eine Idee der Stadt, auf der Grünfläche rund um die Max Bill-Säule vor dem Schlossgraben zehn Parkplätze zu bauen, realistisch ist.

Erst auf Nachfrage unserer Redaktion ließ die Kulturverwaltung im Stadtarchiv die Unterlagen zu Max Bill heraussuchen und prüfte die Vereinbarungen mit dem Schweizer Künstler (gestorben 1994 in Berlin). Einen Vertrag über Standort und Umgebungsgestaltung zu der schwarzen Granitsäule (4,20 Meter hoch) gebe es nicht, teilte die Stadt mit. Und: „Allerdings wurde in der ursprünglichen Ausschreibung davon gesprochen, dass von der Plastik eine ,Signalwirkung‘ ausgehen und sie von der Straße aus gesehen werden solle. Bevor sich der Kulturausschuss ... 1985 auf diese ... Plastik des Künstlers Max Bill geeinigt hatte, war dieser vor Ort am Schloss und hat sich diesen Standort ausgesucht.“

Max Bill war auch bei der Aufstellung seiner drei- bis achteckigen Säule dabei. Damit scheint klar, dass die Bill-Nachlassverwalter einer Versetzung der Säule zustimmen müssten.

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