Leichlingen Streit um Kotbeutel für Unterberg

Leichlingen · Wenn Ina-Maria Siegers-Schmitt mit ihren beiden Labrador-Hunden spazieren geht, hat sie selbstverständlich immer Kotbeutel dabei, in der die Hinterlassenschaften ihrer Vierbeiner verschwinden.

Nur zu gerne würde sich die in Unterberg lebende Hausfrau der Stadt Leichlingen als ehrenamtliche Kraft zur Verfügung stellen, um einen Beutelspenderautomaten (Belloo-Box) zu betreuen und immer wieder zu bestücken, damit auch andere, die mit Hunden im Ortsteil unterwegs sind, dazu ermuntert werden, die Häufchen von Fiffi und Co. wegzumachen.

"Doch das will die Stadt nicht", sagt die 54-Jährige. Beim Tiefbauamt habe man ihr gesagt, Beutelspender würden nur im Innenstadtbereich aufgestellt. Auch ihr Angebot, sich um die Box zu kümmern, ändere daran nichts. "Ich finde das grottenblöd", sagt Ina-Maria Siegers-Schmitt: "Die Leute aus der Innenstadt gehen mit ihren Hunden doch gerade gerne in den Außenortschaften spazieren: "Hier sind die Boxen also fast wichtiger, als in der City."

Jürgen Scholze vom städtischen Fachbereich Tiefbau würde "Frau Schmitt ja wirklich gerne helfen", wie er betont: "Aber wer garantiert uns, dass sie ihre Hilfe nicht nach einiger Zeit wieder zurücknehmen muss?" Dann bliebe die Zusatz-Arbeit am städtischen Personal hängen.

100 Euro pro Box

Rund 100 Euro kostet eine solche Beutelspender-Box. Etwa 15 davon stehen an zentralen Stellen in der Stadt und stark von Hundebesitzern frequentierten Orten wie der Balker Aue. "Aber wenn ich in einem Außenbereich jetzt auch noch damit anfange, stehen alle auf der Matte und wollen auch eine haben", sagt Scholze. Und das sprenge jeden finanziellen Rahmen.

Im übrigen habe die Erfahrung mit den Belloo-Boxen gezeigt, dass manche Zeitgenossen "gerne mal gleich 30 Beutel auf einmal mitnehmen und so ihre Vorräte auffüllen".

Scholze appelliert deshalb an die Hundebesitzer, selbst darauf zu achten, die Hinterlassenschaften ihrer Tiere zu entsorgen: "Denn dazu verpflichtet sie das Gesetz."

(RP)
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