Lützenkirchen Straßenwasser flutet Gärten von Anwohnern

Lützenkirchen · Bei sehr starkem Regen strömt das Wasser den Hang südlich der Altenberger Straße hinab in die Wohngebiete. Den Anwohnern ist das Problem länger bekannt, behoben wurde es bisher dennoch nicht.

 An den Haustreppen entstand ein relativ starker Wasserfall.

An den Haustreppen entstand ein relativ starker Wasserfall.

Foto: privat

Bei lang anhaltenden oder schweren Regengüssen können Kanalsysteme schon mal überlastet sein. Nasse Keller und große Wasserlachen auf den Straßen sind dann nicht selten. Doch die Regenfälle am Mittwoch, 13. August, haben geradezu Sturzbäche ausgelöst. "Es war schon heftig", sagt die Lützenkirchenerin Monika Maus. "Das Wasser schoss wie ein Wasserfall bei uns durch den Garten."

 Der Regen flutete den gesamten Garten des Maus-Grundstückes.

Der Regen flutete den gesamten Garten des Maus-Grundstückes.

Foto: Maus

Maus wohnt "In der Wüste", an einer Stichstraße, die parallel unterhalb der höher gelegenen Altenberger Straße verläuft. Die Wassermassen kamen vom Gelände eines Reiterhofes, der oberhalb vom Maus-Grundstück an der Altenberger Straße liegt. "Mein Mann ist zum Reiterhof gelaufen. Die kämpften aber selbst mit Sandsäcken gegen die Fluten", schildert Maus die Vorgänge. Der Reiterhofbesitzer soll sich schon mehrmals bei der Stadt über das regelmäßig von der Altenberger Straße rüberfließenden Wasser beschwert haben. Doch außer dem Reinigen verstopfter Gullideckel tue sich nichts, sagen Anwohner. Eine Senke der Fahrbahn trage außerdem dazu bei, dass sich das Wasser auch noch aus zwei Richtungen sammele. Dann fließe es auf den Reiterhof und von dort auf das Grundstück der Familie Maus. Andere Anwohner unterhalb des Reiterhofes sollen einfach eine Mauer gegen die Sturzbäche gezogen haben. "Das löst das Problem ja aber auch nicht", findet Monika Maus.

Erschwerend: Auf Höhe des Reiterhofes verläuft die Grenze zwischen den Zuständigkeiten des Landes und der Stadt. Nur kurz hinter der Einfahrt auf den Reiterhof wird die Altenberger Straße zur L219. Das Gelände des Hofes verläuft also entlang beider Zuständigkeitsbereiche.

"Die Situation ist deswegen nicht ganz einfach", sagt Laurenz Braunisch, Sprecher des Landesbetriebs Straßen.NRW. Der Reiterhofbesitzer müsse die Stadt auffordern, die Situation zu klären. "Ohne genaue Prüfung kann man dazu nichts sagen." Umbaumaßnahmen kosteten schließlich Geld - da müsste die Sachlage genau untersucht sein. Außerdem sei nicht jede Regenmenge durch das Kanalsystem abgedeckt. "Die Wasserbauer haben verschiedene Ereignisvorgaben, nach denen die Kanäle konzipiert werden." Einige seien für extreme Regenfälle schlicht nicht ausgelegt.

Monika Maus und ihr Mann wollen sich jetzt mit einem weiteren betroffenen Anwohner und - wenn möglich - mit dem Reiterhofbesitzer zusammenschließen. Eine Beschwerde bei der Stadt soll dann zur Prüfung des Problems führen. "Wenn man einfach nichts macht, geht das immer so weiter. Wir sind ja schon bei jeder dunkleren Wolke skeptisch", sagt Maus.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort