Leverkusen Straßenlaternen orientieren sich am Wetter

Leverkusen · Solingen hat Leverkusen einiges voraus, zumindest was die Innovation bei Straßenlaternen angeht. Den Nachbarn geht derzeit nämlich sprichwörtlich ein Licht auf, das zukunftsweisend ist. Im Rahmen ihres "Smart City"-Konzepts entwickeln die Technischen Betriebe Solingen mit der Technischen Universität Berlin eine Straßenlaterne, die nicht nur für Licht sorgt, sondern auch Wetterdaten erfasst und den Lichtstrom anpasst.

 In der Bahnhofstraße in Opladen ist ein WLan-Testmast aufgebaut. Die bisherigen Ergebnisse, so sagte der Bauleiter kürzlich, seien gut.

In der Bahnhofstraße in Opladen ist ein WLan-Testmast aufgebaut. Die bisherigen Ergebnisse, so sagte der Bauleiter kürzlich, seien gut.

Foto: LH

Die Idee, die Straßenlaternen für mehr zu nutzen als nur als einfache Lichtquelle, ist nicht neu. Vieler Orts wird darüber nachgedacht. Die Masten mit einer Wetterstation auszurüsten, mit deren Daten dann wiederum die Lichtintensität gesteuert wird - und das möglichst autark - ist allerdings revolutionär, vor allem, wenn schon an Prototypen gebaut wird. Bundesweit gilt Solingen deshalb als Vorreiter bei der Entwicklung intelligenter Straßenbeleuchtung.

In Leverkusen seien Überlegungen zur Mehrfachnutzung von Straßenlaternen zwar in Gange, aber nicht so fortgeschritten wie in Solingen, bestätigt Stadtsprecherin Ariane Czerwon auf Nachfrage: "Neuerungen - sowohl hinsichtlich technisch optimierter Straßenlaternen als auch weitergehender Nutzungsmöglichkeiten bis zu Lichtmanagementsystemen - werden mit der für den Betrieb der Straßenbeleuchtung beauftragten Energieversorgung Leverkusen regelmäßig erörtert." Eine Laterne, die mit einer Wetterstation ausgerüstet ist, gibt es hier noch nicht, "eine Umstellung, um eine an die Witterungsverhältnisse angepasste Lichtintensität zu schaffen", werde aber geprüft.

Im Fokus hat die Stadt derzeit den Energieverbrauch: "Aktuell werden solarbetriebene Straßenlaternen hinsichtlich ihrer Einsetzbarkeit und Zuverlässigkeit näher betrachtet, weil sich diese Variante eventuell eignet, in Außenbereichen punktuell kostengünstig Licht zu schaffen." Zu Testzwecken, sagt die Sprecherin, wurden zwei solarbetriebene Laternen in einem Fußweg zwischen Von-Knoeringen- und Theodor-Gierath-Straße in Lützenkirchen aufgestellt. "Um weitere Erfahrungswerte zu sammeln, ist eine umfassendere Testreihe geplant."

Technisch möglich ist es, die Masten mit WLan auszustatten. Die Idee ist im Stadtteilentwicklungskonzept Opladen verankert, wo mit den Freifunkern ein Projekt umgesetzt werden soll. "Hier werden die in der Fußgängerzone aufzustellende Lichtstelen so vorbereitet, dass WLan angeboten werden kann."

(sebu)
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