Leverkusen Straßenfest bringt 1175 Euro für die Rheindorfer Kinder ein

Leverkusen · In Rheindorf helfen sich die Bürger selbst: Beim vierten Straßenfest auf der Peenestraße und dem anliegenden Wendehammer im Norden des teilweise stark verarmten Stadtteils kamen im Juli 1175 Euro zusammen. Geld, das ausschließlich für die Rheindorfer Kinder vorgesehen ist. Durch den Verein "Rheindorfer Pänz", der von Ärztin Dr. Maria Radi ins Leben gerufen wurde und gesunde Lebensweisen in Kitas und Grundschulen bringt, gehen die Einnahmen zurück an die Jüngsten.

 Petra Baumann und Ilmi Arifi freuen sich, den Erlös Maria Radi (l.) vom Verein "Rheindorfer Pänz" übergeben zu können.

Petra Baumann und Ilmi Arifi freuen sich, den Erlös Maria Radi (l.) vom Verein "Rheindorfer Pänz" übergeben zu können.

Foto: Uwe Miserius

"Wir haben vor der Tür genug Armut", sagt Kioskbesitzer und Initiator Ilmi Arifi. Und Kollegin Petra Baumann pflichtet bei: "Das Fest wurde nur wegen der Kinder gemacht." Zusammen mit Susanne Koschni und Heike Copete bilden sie den Vorstand, wie sie selbst sagen. Insgesamt 20 weitere Helfer aus Nachbarn und Freunden sind an der Umsetzung des Festes beteiligt.

2015 konnten noch über 2000 Euro übergeben werden. Damals war es Baumann und Arifi sogar möglich, den Betrag zwischen dem Kinderschutzbund und den Rheindorfer Pänz aufzuteilen. Das diesjährige Problem des Festes: schlechtes Wetter, die laufende Fußball-Europameisterschaft und eine politische Gegendemonstration zur rechten Veranstaltung von Pro NRW auf dem nahegelegenen Königsberger Platz. "Viele hatten Angst zu kommen - gerade Familien", erklärt Baumann den geringeren Erfolg, der sie aber nicht enttäuscht stimmt.

Mit den 1175 Euro kann der Verein von Maria Radi weiter existieren. Viele Projekte hat die 62-jährige Ärztin bereits angeschoben. "Das Ziel ist es, die Gesundheit zu verbessern", betont sie. Das gehe insbesondere über Ernährung, Bildung und Bewegung.

2005 gründete sich der Verein, der eine Hand voll Mitglieder hat. Laut Radi liegt die Kinderarmut in Rheindorf bei rund 29 Prozent. Die Projekte richten sich aber nicht nur an Kita- und Schulkinder, sondern auch die Erzieher und Lehrer. Sie sollen mithelfen, eine gesunde Lebensweise zu vermitteln.

(brü)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort