Leverkusen Stolze Sieger beim Vorlesewettbewerb

Leverkusen · Der 13-jährige Ediz ist Schüler am Landrat-Lucas-Gymnasium und mächtig stolz auf seine Leistung. Er wird Leverkusen beim Bezirksentscheid des mehrsprachigen Vorlesewettbewerbs vertreten.

 "Alle Schüler haben das wirklich gut gemacht": Wie alle Teilnehmer las auch Jana Weinberger (links, mit Uschi Gilgenberg von der

"Alle Schüler haben das wirklich gut gemacht": Wie alle Teilnehmer las auch Jana Weinberger (links, mit Uschi Gilgenberg von der

Foto: Miserius, Uwe (umi)

Alles begann vor einigen Wochen. In seiner Klasse setzte er sich durch und qualifizierte sich für den regionalen Vorentscheid. Er zählte zu insgesamt 27 Schülern, die im Naturgut Ophoven vor einer Jury und Publikum vorlesen - in zwei Sprachen. In seiner Muttersprache durfte er einen Text wählen. "Ich habe mir ein Buch über ein Mädchen ausgesucht, dessen Mutter gestorben ist und sie dann Probleme in der Schule bekommt", erzählt er der Jury und beginnt, auf Türkisch vorzulesen. Kurze Zeit später ertönt eine Glocke. Die Zeit ist um. Jetzt bekommt er einen unbekannten deutschen Text. Bei schwierigen Wörtern kommt er ins Stocken, liest das Wort zwei Mal vor, aber insgesamt liest er flüssig und souverän.

Dass er gewinnt, wusste er schon im Vorfeld. Denn die Qualifikation läuft folgendermaßen ab: Polnisch, Russisch und Türkisch sind in diesem Jahr die drei teilnehmenden Muttersprachen. Dies ändert sich Jahr für Jahr. Neun Kinder pro Muttersprache nehmen am Vorentscheid teil. Diese sind in drei Kategogrien eingeteilt - dritte bis vierte Klasse, fünfte bis sechste Klasse sowie siebte und achte Klasse. In jeder Kategorie setzt sich ein Kind der jeweiligen Muttersprache durch. Am Ende qualifizieren sich demnach neun Schüler für den Bezirksentscheid. Da in der türkischen Gruppe bereits sieben Kinder in der Kategorie Eins (dritte und vierte Klasse) teilnehmen, sind für Kategorie Zwei und Drei jeweils nur noch ein türkischer Schüler qualifiziert. Zu diesen gehörte Ediz, der nun ohne Druck zum Bezirksentscheid fährt. "Ich denke, ich werde dann etwas anderes vorlesen, aber vielleicht nehme ich auch das gleiche Buch", erzählt er. Schließlich habe er die Lektüre nicht zu Ende gelesen. Das sei seine Aufgabe bis zum Finale.

"Alle Schüler haben das wirklich gut gemacht", lautete das Fazit von Claudia Wrase vom Schulamt Leverkusen. Einen fremden Text vor einer Jury vorzulesen, sei besonders aufregend. Aber dieses Mal hätten alle Schüler überzeugt. Vor allem die Grundschüler seien ihrer Aufgabe sehr gut nachgekommen. Die Jury, in der etwa Schulrat Thomas Wieners saß, bewertete Lesetechnik und Gestaltung der Texte.

Der mehrsprachige Vorlesewettbewerb ist eine Initiative der Bezirksregierung Köln, um Schülern, deren Herkunftssprache nicht Deutsch ist, für die Begegnung mit der Literatur der deutschen sowie ihrer Herkunftssprache zu begeistern. Insgesamt neun Schüler aus der Region haben sich für das Finale qualifiziert und durften sich über Bücher sowie Gutscheine für Stadtbücherei und CaLevornia freuen.

(hawk)
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