Leverkusen Sterntaler erfüllt heute Kinderwünsche
Leverkusen · Zum achten Mal organisierte die Bürgerstiftung die Weihnachtsaktion für Bedürftige, bei der aktuell 556 Kinder in elf Leverkusener Kitas beschenkt werden. Sterne-Paten kauften die Wunsch-Produkte und verpackten ihre Geschenke.
Der vierjährige Sven möchte einen Dinosaurier, der kleine Amin ein Auto. Fast immer sind es ganz bescheidene Wünsche, die kleine Kinder aus bedürftigen Familien äußern. Dafür, dass solche Träume in Erfüllung gehen, sorgt seit acht Jahren die Aktion Sterntaler, organisiert von der Bürgerstiftung Leverkusen und der Sparkasse. Private Paten oder Betriebe erfüllen die Wünsche. In Absprache mit der Stadt wurden Brennpunkt-Kitas ausgewählt, die zu Weihnachten beschenkt werden.
Gestern warteten alle Wunschpäckchen in Geschenkpapier gepackt und nummeriert auf den Abtransport. Heute ist Bescherung in allen elf Einrichtungen, die schon im Oktober die Sterne-Wunschzettel beschrifteten. Für die Logistik sorgt jedes Jahr die Firma Niesen, die heute vier Mitarbeiter in zwei LKW auf Verteiltour durch die Stadt schickt.
Oft stehen die Kinder schon am Fenster, weiß Markus Kalcker, der mehrfach Pakete ausgeteilt hat. Für kleine Jungs seien die gelben Niesen-LKW oft die eigentliche Attraktion. Die Kita der evangelischen Johanneskirche wird in diesem Jahr erstmals beschenkt. Deswegen hat Erzieherin Melanie Pauls noch keine Erfahrung damit, wie gut die Aktion funktioniert. In ihrer eingruppigen Einrichtung soll ein Adventskaffee stattfinden, zu dem alle Eltern eingeladen sind. In festlichem Rahmen werden dann alle Kinder beschenkt.
Bisher habe die Verteilung immer hervorragend geklappt, nie ging ein Stern verloren, stets waren alle Geschenke am richtigen Ort, kann Saskia Lagemann von der Bürgerstiftung aus ihrer Erfahrung mit Sterntaler sagen, das 2008 mit 228 Sternen begonnen hat. In diesem Jahr wurden 556 Sterne ausgegeben. Das sind rund 200 weniger als im Vorjahr, es gab also weniger Paten.
Auf der anderen Seite haben nicht alle Kindergärten mit vielen bedürftigen Kindern teilnehmen können, aus rein organisatorischen Gründen.
Weil die Aktion einen gewissen Vorlauf braucht, sollten die Kinder schon im Oktober ihre Sterne beschriften, mit Unterstützung ihrer Erzieherinnen versteht sich. Zu diesem Zeitpunkt waren einige Einrichtungen aber ganz anders gefordert durch neue Flüchtlingskinder, von denen etliche kein Wort Deutsch sprachen, erklärte Sparkassenchef Manfred Herpolsheimer. In dieser Situation gab es dringendere Aufgaben. Außerdem sollte es nicht darum gehen, jedes Jahr neue Rekorde zu brechen."Im Vordergrund soll die Bedürftigkeit stehen." Herpolsheimer selber war ganz gerührt, als er auf einem Stern den Wunsch las: Trillerpfeife. Ein rotes Auto, eine Puppe, ein Herzkissen, Knete, Buntstifte oder eine Gitarre standen auf anderen. Bemerkbar machte sich der Disney-Trend. Laut Saskia Lagemann wünschten sich gefühlte 20 Prozent der Mädchen irgendein Produkt mit Eiskönigin Elsa. Die meisten Wünsche lagen deutlich unter der vereinbarten Obergrenze von 20 Euro.