Die Premiere im Berufsverkehr hingegen hat er verpatzt. Montag und gestern blieben am frühen Morgen Pendler in Leichlingen oder Opladen am Bahnsteig zurück, weil der Zug bereits brechend voll war mit Fahrgästen aus Wuppertal, Haan und Solingen. Ärger bei den Fahrgästen und Verspätungen waren programmiert. Das Kapazitätsproblem betraf insbesondere die Rhein-Wupper-Bahn. Statt wie vorgesehen mit zwei aneinandergekoppelten Triebwagenzügen war die RB 48 in drei Fällen nur als Solo-Fahrzeug unterwegs. Zwei Mal fehlte ein dreiteiliger "Talent 2" mit 160 Sitzplätzen, ein Mal sogar die fünfteilige Variante mit 255 Sitzplätzen. "Es war leider sehr kuschelig", musste Marcel Winter zugegeben. Der Sprecher von National Express pendelt selbst von Wuppertal nach Köln und erlebte die Startschwierigkeiten mit.

Neben technischen Kinderkrankheiten an einzelnen der 35 neuen Elektrotriebzüge kämpft National Express Rail mit Abstimmungsproblemen bei der Übernahme von Bereitstellungsgleisen der Deutschen Bahn. "Die sind uns erst am Wochenende zugewiesen worden", sagt Winter. Aber nicht die acht beantragten Standorte. Viele Gleise der Rangierbahnhöfe waren oder sind noch mit Zügen der ausgemusterten DB Regio belegt. "Die müssen erst alle weggefahren werden", sagt Winter. Zugewiesen wurden vorerst nur die Standorte Köln-West und Hamm - ungünstig gelegen, um adhoc an den Startbahnhöfen der RB 48 und des RE 7 (Bonn-Mehlem und Wuppertal-Oberbarmen sowie Krefeld und Münster beziehungsweise Rheine) die erforderliche Anzahl an Fahrzeugen einzusetzen.