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Leverkusen Stadtrat wählt Wolfgang Mues zum WGL-Chef

Leverkusen · Als letzte Amtshandlung im öffentlichen Teil wählte der Stadtrat gestern Wolfgang Mues zum neuen Geschäftsführer der Wohnungsgesellschaft Leverkusen (WGL). Zwar erfolgte seine Ernennung in geheimer Wahl, das Abstimmungsverhältnis (38 Ja-Stimmen) machte aber offensichtlich, dass sich die Vertreter des JamaikaPlus-Bündnisses (CDU, FDP, Grüne, Freie Wähler) für Mues, der dafür sein Amt als Baudezernent abgeben wird, ausgesprochen hatten.

Vorangegangen war der Wahl ein ordentliches Poltern im Rat. Die Aussprache wurde unterbrochen, nachdem Erhard Schoofs (Bürgerliste) die Nominierung von Mues durch den Aufsichtsrat der WGL als ein "Wegloben aus dem Baudezernat" bezeichnet hatte. Zudem sprachen sich Schoofs und Dr. Walter Mende (SPD) für Marc-Oliver Fichter als geeigneten Kandidaten aus, der ebenfalls bis zuletzt in der engeren Wahl gestanden hatte. Fichter, Prokurist bei der Wohnungsgesellschaft Recklinghausen, stand dann sogar – dies war im Ablauf nicht vorgesehen – als zweiter Kandidat zur Wahl. Auf ihn entfielen 26 Ja-Stimmen.

Als Vorspiel zur Wahl hatten sich JamaikaPlus und Mende bereits kurz zuvor ordentlich in die Haare bekommen. Die SPD hatte hinsichtlich des Besetzens von Führungspositionen beantragt, dass künftig "qualifizierte, professionelle, objektive und transparente Personalentscheidungen" getroffen werden, sprich: Parteibücher sollen keine Rolle spielen. Der Antrag wurde von JamaikaPlus abgelehnt. Für Klaus Hupperth (CDU) war dies "der fast schon verzweifelt Versuch der SPD, einen völlig verloren gegangenen Einfluss auf die Stadtpolitik zurückzugewinnen." Schließlich habe früher auch gegolten: "Wer Hausmeister werden wollte, musste der SPD angehören."

Mues wird damit die Nachfolge von Jürgen Heinzel und Stefan Altenbach antreten. Die beiden Prokuristen waren nach dem Ausscheiden von Heiko Leonhard zum 1. Januar 2011 zu WGL-Geschäftsführern bestellt worden, um die Handlungsfähigkeit der WGL sicherzustellen.

(RP)
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