Leverkusen Stadtrat stimmt Plänen für Bad Auermühle zu

Leverkusen · Heftige Diskussion gab es am Montag im Leverkusener Stadtrat um das Schlebuscher Freibad Auermühle, das eigentlich geschlossen und verkauft werden sollte.

Oberbürgermeister Reinhard Buchhorn bietet eine vorübergehende Öffnung in diesem Sommer an, wenn der provisorische Badbetrieb mit deutlichen Einschränkungen und für einen städtischen wie einmaligen Betrag von 100.000 Euro plus dem Einsatz des Fördervereins realisiert wird.

Planungen für den Investor

Nächstes Jahr und im Jahr 2013 könnte sich ein privater Investor an den Betriebskosten für das Freibad beteiligen, wenn er das Areal erwerben und bebauen kann. Die Planungen dafür werden noch rund eineinhalb Jahre dauern, sagte Stadtchef Buchhorn am Montag im Verlauf der Sitzung.

Der Stadtrat stimmte den Plänen des Oberbürgermeisters zum provisorischen Badbetrieb grundsätzlich zu. Nur die Fraktion Bürgerliste nicht: Die sieben Ratsvertreter enthielten sich der Stimme, obwohl Fraktionsvorsitzender Erhard Schoofs zuvor den Buchhorn-Betriebsplan rundheraus abgelehnt hatte.

Die Bedingungen zum Badbetrieb sehen Buchhorn zufolge so aus:

- Der Förderverein "Rettet das Bad Auermühle" bringt aus eigenen Mitteln 30.000 Euro in bar auf und leistet für einen Betrag von 20.000 Euro praktische Arbeit. Beispielsweise als "Muskelhypothek" durch Becken streichen, durch Unkraut jäten und durch Mitarbeit beim Badbetrieb.

- Das Bad bleibt nur vom 4. Juni bis zum 4. September geöffnet.

- Die Öffnungszeit liegt zwischen 10 bis 18 Uhr, damit der Einschichtbetrieb möglich ist, was eine Ersparnis von rund 55 000 Euro bringen soll.

- Bei Regen und Temperaturen unter 18 Grad bleibt das Bad geschlossen.

- Das Frühschwimmerangebot fällt weg. Frühschwimmer sollen dafür das Bad an der Talstraße nutzen.

- Das Wetter wird wie 2010 und lockt entsprechend viele Besucher an. Die Bürger müssten allerdings Solidarität mit ihrem Bad zeigen und möglichst oft als zahlender Besucher kommen.

Kälteres Wasser

- Die Saisonkarte soll wegfallen. Erwachsene müssten zusätzlich zum üblichen Eintritt einen "Solidaritätsbetrag" von 1,50 Euro zahlen.

- Die Wassertemperatur wird gesenkt. (bringt 10 000 Euro Ersparnis).

- Es wird an Material und Schönheitsreparaturen sowie an der Grünflächenpflege gespart. Das bringt weitere Sparsummen von rund 50 000 Euro.

Ganz nebenbei vereinbarte Buchhorn eine Wette mit dem SPD-Fraktionsvorsitzenden Dr. Walter Mende. "Das Bad wird geöffnet, da wette ich eine Flasche Rotkäppchensekt drauf", sagte Buchhorn.

(RP)
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