Leverkusen Stadtbibliothek wird zum Museum

Leverkusen · Je multikultureller, desto besser. Das ist das Credo, das von der Kunstgruppe "arteLev" verfolgt wird.

 Künstlertreff in der Stadtbibliothek zur Eröffnung der Ausstellung "Charaktere".

Künstlertreff in der Stadtbibliothek zur Eröffnung der Ausstellung "Charaktere".

Foto: Matzerath

Die Leverkusener Stadtbibliothek in und an der Rathaus-Galerie verwandelt sich in diesen Tagen zu einem Museum. Acht Künstler von "arteLev" und dem "Kultur-Kreis Leverkusen" stellen hier ihre Werke zum Thema "Charaktere" aus.

Initiator der zum zehnten Mal stattfindenden Reihe sowie der Partnerschaft zwischen Kunst und Bibliothek ist die Gruppe "arteLev". "Wir haben kein Atelier und keine eigenen Räume. Also sind wir darauf angewiesen, auf solche Räumlichkeiten auszuweichen", erklärt Norbert Kaluza. Der 53-jährige Schlesier - auf seine Herkunft legt er Wert - erstellt seine Kunst vorwiegend am Computer und koordiniert die Ausstellung.

Knapp 20 Künstler umfasst arteLev, in der auch er Mitglied ist. Dabei ist besonders wichtig: je multikultureller, desto besser. "Wir sind eine recht offene Gruppe. Jeder, der möchte, kann zu uns stoßen. Wir versuchen im Prinzip, stetig die Zahl der bei uns mitwirkenden Nationen zu erweitern", sagt Kaluza. Denn so unterschiedlich die Menschen und Kulturen der Länder seien, so unterschiedlich seien auch deren Bilder. "Künstler aus Indien beispielsweise verwenden oft kräftige und feurige Farben. Sie entscheiden sich daher häufig für das Rot", beschreibt Kaluza.

Doch nicht nur in der Farbauswahl unterscheiden sich die Künstler. Auch die jeweiligen Stile und die verwendeten Materialien sind gänzlich verschieden. Von Öl- über Acrylfarbe und Filz bis hin zu lebensgroßen Puppen ist alles dabei. Und für alle Kunstwerke wird ein neues Zuhause gesucht. Dafür müssen die Kunstliebhaber allerdings teils zum Teil recht tief in die Tasche greifen.

Carolina Alonso, die als Gast gewonnen wurde, malt bereits seit rund zehn Jahren und verdient seither mit ihrer Kunst den Lebensunterhalt. Schon früh erkannte die 56-Jährige ihr Talent, das sie, wie sie sagt, von ihrem Vater geerbt habe. "Das teuerste Bild, das ich je verkauft habe, lag bei 1450 Euro", erzählt die gebürtige Spanierin, die im Alter von sechs Jahren nach Deutschland kam. Zwischen einer und zwei Wochen dauere es durchschnittlich, ein Gemälde anzufertigen. Je nach Aufwand kann die Dauer jedoch bis auf zwei Monate ansteigen. "Ich habe keine festen Arbeitszeiten, ich male einfach."

(RP)
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