Postskriptum Die Woche In Unserer Stadt Stadt schickt falsche Signale

Leverkusen · Die Parkgebührenerhöhung durchzupauken - es wird ein Balanceakt für die Stadt. Klar, die Verwaltung argumentiert mit dem Mobilitätskonzept und sauberer Luft. In den drei Stadtzentren sollen sich Autofahrer mit ihren Karossen nicht mehr knubbeln, sollen Tiefgaragen nutzen, um oberirdisch bei der Parkplatzsuche die Luft weniger zu verpesten und die Straßen nicht zu verstopfen.

Irgendwie verständlich.

Obwohl: Wer manchmal samstags in der City für einen Platz in der Parkgarage der Rathaus-Galerie angestanden hat, weiß: Da staut es sich dann doch teils bis in den Kinopolis-Kreisel.

Mehr Autos in die Parkgaragen, das funktioniert nur, sagt die Stadt, wenn es da billiger ist als auf einem Straßenparkplatz mit Parkscheinautomat. Auch klar. Wäre da nicht die andere Seite der Medaille. Der Handel, die Gastronomie und die starke Konkurrenz aus dem Umfeld. Leverkusen liegt nicht im Westerwald, in Oberbayern oder in Meck-Pom. Regionen also, bei denen man davon ausgehen kann, dass um eine Stadt nicht gleich drei, vier andere Städte liegen, in denen das Parken günstiger, die Angebotsvielfalt größer sind. Und die nicht auch noch Konkurrenz durch innerstädtische Angebote haben, wie die Aktionsgemeinschaft Opladen sie etwa für Wiesdorf anführt.

Überhaupt das Beispiel Opladen: Der Stadtteil wird derzeit zukunftsfit gemacht für die Studenten, die spätestens in zwei Jahren hier Einzug halten, für den Kampf mit der Konkurrenz aus dem Internet, aus den umliegenden Groß- und Kleinstädten. Gerade hier jetzt die Parkgebührenschraube um das Doppelte anzuziehen, könnte mitten im Umwandlungsprozess der Fußgängerzone ein fataler Fehler sein. Fatal für die Existenz von Händlern und Gastronomen. Bei ihrem Vorschlag muss die Stadt nachbessern. Und zwar dringend.

(RP)
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