Leverkusens Leitbild “Grün“ Stadt und NaturGut wollen Bienen helfen

Opladen · Im „Leitbild Grün“ der Stadt ist Insektenschutz verankert. Nutargut bietet Bienehaus-Kurse an.

 Hans-Martin Kochanek (vorne), Alexander Lünenbach und Hans-Günter Dreesmann (Förderverein, r.) beim „Hausbau“.

Hans-Martin Kochanek (vorne), Alexander Lünenbach und Hans-Günter Dreesmann (Förderverein, r.) beim „Hausbau“.

Foto: Cristina Segovia-Buendia

Im Kampf gegen das Bienensterben kooperieren Stadt und NaturGut Ophoven und bieten ab sofort, im Rahmen des kürzlich beschlossenen Leitbilds „Grün“, Infos und Kurse zum ökologischen Bienenhausbau an. Denn jeder Bürger– egal ob mit oder ohne Garten  oder Balkon – kann dabei helfen, Leverkusen als bienenfreundliche Stadt zu fördern.

Bei der Immobilienwahl halten es Wildbienen wie die Menschen, sagt Hans-Martin Kochanek: „Es sollte sicher sein, nicht reinregnen und eine Küche haben.“ Was der Vorsitzende des NaturGuts Ophoven damit meint: Im Bienenhaus sollte es dicht sein, der Wind nicht durch die kleinen Öffnungen hindurch pfeifen. Zudem sollte es regengeschützt aufgestellt, gleichzeitig aber auch volle Sonneneinstrahlung bekommen, und in der Nähe sollte für ausreichend Nahrung gesorgt sein. Um Letzteres will sich die Stadt nun verstärkt kümmern, berichtet Umweltdezernent Alexander Lünenbach: „Politik hat erkannt, dass der Insektenschutz in Leverkusen verstärkt werden muss, dass wir nicht genügend Blumenwiesen haben und die wenigen, die es gibt, viel zu häufig mit Pestiziden belastet sind.“

Im neuen Leitbild Grün hat sich die Lokalpolitik bereit erklärt, mehr zum Insektenwohl beizutragen, mehr Blumenwiesen anzupflanzen und weniger Pestizide zu verwenden. Doch auch Zivilgesellschaft sei bei diesem wichtigen Thema gefragt: „Wir wollen Bewusstsein in den Köpfen der Menschen schaffen und wollen das, was für vorherige Generationen selbstverständlich war, für Kinder und nachwachsende Generationen wieder erlebbar machen.“ Helfen könne dabei jeder, betont Kochanek. „Wer ein Wildbienenhaus bei sich zu Haus in den Vorgarten auf dem Balkon oder im Park anbringt, leistet schon einen wichtigen Beitrag.“ Dass der Bau eines solchen Holzhauses einfach und schnell geht, bewies Kochanek mit Lünenbach zum Auftakt des neuen Kursangebots in Gut Ophoven. „Man sollte abgelagertes, nicht chemisch behandeltes Holz verwenden, besonders gut eignen sich dicke Stämme aus Esche, Buche und Eiche.“ Zwölf Zentimeter sollten diese mindestens dick sein, damit die Löcher, in die die Bienen ihre Larveneier hineinlegen, entsprechend tief gebohrt werden können. „Es sollten verschiedene Lochgrößen sein, von vier Millimeter bis zu einem Zentimeter Durchmesser, denn jede Bienenart ist anders gebaut.“  Zudem sollte darauf geachtet werden, dass die Eingänge sauber sind, also keine Späne hinausragen. „Das könnte die Flügel der Jungbienen verletzen.“  Wer mehr wissen will oder einen Kursus  besuchen will, findet Infos demnächst  unter www.naturgut-ophoven.de

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